bei meinen Kindern ist es schon etwas her, dass sie in der Kita waren (ca. 10 Jahre), allerdings habe ich hier in Sachen Ernährung auch einiges erlebt. Ich habe auch so gut wie möglich alles selbst gemacht inkl. Brot. Aber umso mehr die Kinder in die Einrichtungen kamen, um so weniger Einfluss hat man. Und leider ist die Belohnung "Süßigkeit" auch ein ganz großer Favorit bei den Großeltern. Aus ihrem Mangelbewusstsein (Kriegsgeschehen) und der ansonsten noch sehr natürlichen Ernährung wollten sie den Kindern gutes tun.
Meine Beiden waren in einer katholische Kindertagesstätte/-hort mit Krippe und Kindergarten. Hier waren die Fertigprodukte an der Tagesordnung. Das schlimme hier war, dass wenn die Kinder selbst etwas mitbrachten, mussten sie es draußen im Flur essen, während die anderen Kinder zusammen am Mittagstisch saßen und gemeinsam das Essen einnahmen. Jeder musste von allem nehmen, nur eine Ausnahme war erlaubt und der Teller musste aufgegessen werden. Ich gab meiner Tochter (der vieles nicht schmeckte, weil ich anders kocht) extra eine Tubberschüssel mit, falls sie es nicht schafft oder ihr es nicht schmeckt, dass wir es dort dann rein geben konnten und zu Hause entsorgen. Und obwohl es mit der Erzieherin ausgemacht war, kam ich damit nicht durch. Sie mussten so lange sitzen bleiben, bis sie es gegessen hatten - leider hatte ich keine andere Art der Betreuung zur Verfügung, arbeitete, war Alleinerziehend und bekam auch keinen Unterhalt.
Eine befreundete Mutter wollte mit mir das Problem angehen. Da bekamen wir dann richtig Probleme. Da unsere Kinder - im Gegensatz zu den anderen dünn waren, so wie wir früher alle - wurde uns von der Leitung mit dem Jungendamt gedroht, da sie neben den Übergewichtigen "magersüchtig" erschienen.
Ja, entweder konnten wir und dem beugen oder wir hätten die Kinder rausnehmen müssen. Aber Gott sei Dank ist auch diese Zeit vorüber gegangen.
Heute sind die Kinder für sich selbst verantwortlich. Aber leider wird immer noch in der Schule - meine Tochter hatte das Wahlfach Ernährung - vieles nicht in den richtigen Zusammenhängen erklärt bzw. es ist schlichtweg falsch. Die neuesten Ergebnisse sind hier oft nicht mit eingeflochten. Der Lehrplan wurde vor 15 Jahren erstellt und ist bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr aktualisiert worden. Und wenn es dann zu Hause Diskussionen über Sinn und Unsinn des vermittelten gab, hatte ich das Nachsehen - auch schon deshalb, weil sich die Schulnote auf das gelernten Wissen der Schule bezog. Und was in der Schule unterrichtet wird, ist in den Augen der Kinder erst mal richtig und ich als Mutter verstehe davon nicht viel.
Aber auch die Kinder werden älter. Auch wir sind mit dem Schulwissen aufgewachsen und haben mit der Zeit einfach an unserem Körper Unstimmigkeiten erlebt, die uns das Umdenken dann brachten. Und so wird es bei vielen der jungen Generation auch sein.
LG Andrea