vielleicht würde Dr. Perlmutter Deine Fragen folgendermaßen beantworten (ich selbst bin erst im dritten Semester und kann dies nicht leisten):
"Zu den hartnäckigsten Mythen, die ich regelmäßig platzen lasse, gehört die Auffassung, dass das Gehirn am liebsten Zucker verbrennt. Das ist so nicht richtig. Das Gehirn kann Fett ausgesprochen gut verwerten - es stellt sozusagen den "Super"-Treibstoff dar. Deshalb ist eine fettbasierte Diät ein Therapieansatz für zahlreiche neurodegenerative Erkrankungen. Dass ich mich so stark auf Fette und insbesondere Cholesterin konzentriere, liegt zum einen an der immensen Bedeutung für unser Gehirn, aber auch daran, dass wir in einer Gesellschaft leben, die Fette dämonisiert. Zudem setzt die Pharmaindustrie auf eine Desinformation der Öffentlichkeit und streut Fehlmeldungen. Um wirklich zu verstehen, worauf ich damit hinaus will, sollten wir uns einen problematischen Bereich ansehen, die Statine."
"Die Evolution hat unseren Körper perfekt darauf abgestimmt, der Nahrung so Energie zu entziehen, dass unsere Zellen sie nutzen können. Praktisch während der gesamten Existenz unserer Spezies war Glukose (Traubenzucker), die Hauptenergiequelle der meisten Körperzellen, sehr rar. Deshalb hat der Mensch Methoden entwickelt, Glukose zu speichern und andere Substanzen in Glukose umzuwandeln. Über den Prozess der Glukoneogenese kann der Körper Glukose bei Bedarf aus Fett oder Eiweiß erzeugen. Das ist jedoch energieaufwändiger, als der direkte Umbau von Stärke und Nahrungszucker zu Glukose. Der Prozess, über den unsere Zellen Glukose aufnehmen und nutzen, ist ziemlich ausgefeit. Die Zellen saugen nämlich keineswegs alle Glukose auf, die im Blut vorbeischwimmt. Erst das Hormon Insulin, das in der Bauspeicheldrüse erzeugt wird, gestattet die Aufnahme"
"Wohingegen wir mit einem Überangebot an Kohlenhydraten nicht gut zurechtkommen, selbst wenn diese Kohlenhydrate glutenfreies, faserreiches Vollkorn sind. Interessanterweise braucht der Mensch im Grunde null Kohlenhydrate, um zu überleben. Das unerlässliche Mindestangebot, das im Blut vorhanden sein sollte, kann die Leber bei Bedarf selbst erzeugen. Ohne Fett jedoch kommen wir nicht lange aus. Die meisten Menschen setzen den Verzehr von Fett leider mit fett sein gleich, obwohl Fettleibigkeit samt ihren Folgen für den Stoffwechsel praktisch nichts mit unserem Fettverzehr, aber sehr viel mit unseren Kohlenhydraten zu tun hat. Das gilt auch für Cholesterin. Eine cholesterinreiche Ernährung hat auf den Blutcholesterinspiegel kaum Auswirkungen, und der angebliche Zusammenhang zwischen einem erhöhten Cholesterinspiegel und einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen ist ein absoluter Trugschluss". (Anmerkungen: Studien im Buch).
Noch etwas:
"Im Herbst 2012 erschien im Journal of Alzheimers's Disease ein Bericht der Mayo Clinic, demzufolge ältere Menschen, die reichlich Kohlenhydrate aßen, fast viermal so häufig leicht kognitive Einschränkungen aufwiesen, die normalerweise als Vorstufe der Alzheimer-Krankheit gelten."
"Abgesehen davon, dass das menschliche Gehirn zu über 70% aus Fett besteht, spielt Fett eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Immunsystems. Vereinfacht ausgedrückt senken gute Fette wie Omega-3-Fettsäuren und einfach ungesättigte Fettsäuren die Entzündungsneigung, während industriell gehärtete Fette (hydrogenisierte Öle), die gern für kommerzielle Produkte verwendet werden, die Entzündungsbereitschaft drastisch erhöhen."
Lieber Werner, ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. Mehr Informationen findest Du im Buch, auch zum Thema Diabetes.
Hab ein schönes Wochenende.