(28.03.2015, 13:40)schwertfee schrieb: Bisher wurde von der Schulmedizin ja einhellig behauptet, das einer Erkrankung an SSPE immer eine Ansteckung mit dem Masern-Wildvirus vorausgehen müsse und nur eine Impfung vor dieser gefährlichen Erkrankung schütze.
Na ja - so ist deine Darstellung nicht ganz richtig. In den Naturwissenschaften kann man prinzipiell nichts ausschließen. Allerdings kennt man eben bislang keinen Fall bei dem SSPE nachweislich nicht durch das Masern-Wildvirus sondern stattdessen durch ein Masern-Impfvirus ausgelöst worden wäre.
Und daran hat sich auch bislang nichts geändert.
(28.03.2015, 13:40)schwertfee schrieb: Nun ist es jedoch so, dass der Hersteller des Masernimpfstoffes in einem Dokument der ema = european medicines agency beschreibt, dass es Berichte über SSPE bei Kindern gäbe, welche ohne vorherige Ansteckung mit einem Masern-Wildvirus an SSPE erkrankt seien.
Das ist so nicht ganz richtig. Im Dokument heißt es:
Zitat: Es gab Berichte über SSPE bei Kindern, die sich laut Anamnese nicht mit dem Masern-Wildvirus infiziert, jedoch einen Masern-Impfstoff erhalten hatten
Gerade bei Säuglingen die mütterliche Masernantikörper haben kommt es zu atypischen Verläufen mit schwachen Masernsymptomen.
Nur weil laut Anamnese keine Masernerkrankung bekannt ist heißt das eben nicht dass es auch keine Maserninfektion gab.
(28.03.2015, 13:40)schwertfee schrieb: Die Ursache hierfür könne nun eine nicht erkannte Masernerkrankung im ersten Lebensjahr oder auch auf eine Masern-Impfung zurückzuführen sein!!!
Der Hersteller schließt also die Möglichkeit an einer SSPE zu erkranken durch eine vorher durgeführte Masern-Impfung nicht grundsätzlich aus.
Wie bereits geschrieben - grundsätzlich ausschließen kann man in den Naturwissenschaften gar nichts.
Es kann auch sein das es eine bislang noch nicht entdeckte Hasenart gibt, die um Ostern herum Eier legt.
Aber nur weil man etwas nicht ausschließen kann heißt das noch lange nicht das es deswegen auch existiert. Dazu braucht man dann schon mindestens einen nachgewiesenen Fall - (also mindestens ein Exemplar eines Hasen der tatsächlich Eier legt)
(28.03.2015, 13:40)schwertfee schrieb: Somit bestätigt sich mein lange vermuteter Verdacht, dass auch eine durchgeführte Masern-Impfung durchaus in der Lage sein könnte SSPE auszulösen.
Solange allerdings kein einziger Fall dokumentiert ist, bei dem eine Masern-Impfung tatsächlich eine SSPE ausgelöst hat ist diese Feststellung ungefähr so viel wert wie die Feststellung, dass die Einnahme von Arnica-Globuli eine SSPE auslösen könnte.
Aber selbst wenn es so wäre, dass die Masernimpfung in seltenen Fällen eine SSPE auslösen würde könnte die Masernimpfung trotzdem sinnvoll sein - nämlich dann wenn die Masernimpfung deutlich seltener eine SSPE verursacht als eine Masernerkrankung.
Und solange es keinen einzigen dokumentieren Fall einer SSPE durch die Masernimpfung gibt steht die Impfung da sehr gut da.....
Interessant in diesem Zusammenhang vielleicht eine Meldung der Waldorfschule Erfurt, an der ja aktuell die Masern ausgebrochen sind.
http://www.waldorfschule-erfurt.de
http://www.waldorfschule-erfurt.de/aktue...rn-89.html
Zitat:Eine vollständige Auswertung des Impfstatus aller Schüler liegt vor. Das Verhältnis gestaltet sich wie folgt, von 254 Schülern sind mit Stand vom 07.04.2015:
- 127 Schüler verfügen über 1. und 2. Masernschutzimpfung,
- 15 Schüler über 1. Masernschutzimpfung,
- 6 Schüler sind aktuell für eine Schutzimpfung angemeldet,
- 55 Schüler sind aktuell nicht geimpft,
- 43 Schüler sind aktuell an Masern erkrankt davon sind
- 8 Schüler sind inzwischen wieder ärtzlich gesundgeschrieben.
Interessanterweise liest man dort nichts darüber, wie viele der an Masern erkrankten Schüler nun geimpft bzw. nicht geimpft waren.
Obwohl man ja den "Impfstatus aller Schüler" vorliegen hat und wohl ja auch weiß welche Schüler krank gemeldet wurden und welche nicht.
Das ist insofern noch umso interessanter weil man bis vor kurzem an gleicher Stelle diese Zahlen noch genannt hat, wie ein Blick in den Google Cache zeigt:
http://webcache.googleusercontent.com
http://webcache.googleusercontent.com/se...clnk&gl=th
Zitat:Eine vollständige Auswertung des Impfstatus aller Schüler liegt vor. Das Verhältnis gestaltet sich wie folgt, von 254 Schülern sind mit Stand vom 26.03.2015:
- 127 Schüler verfügen über 1. und 2. Masernschutzimpfung,
- 15 Schüler über 1. Masernschutzimpfung,
- 6 Schüler sind aktuell für eine Schutzimpfung angemeldet,
- 75 Schüler sind aktuell nicht geimpft,
- 31 Schüler sind an Masern erkrankt davon sind:
8 Fälle durch Bluttest bestätigt,
1 Fall trotz 1. und 2. Maserschutzimpfung erkrankt und
5 Schüler mit ärztlichem Attest wieder gesundgeschrieben.
Von den 127 Schülern die gemäß Impfempfehlung geimpft wurden ist also einer an Masern erkrankt.
Oder prozentual ausgedrückt. 0,787 %
Da laut Waldorfschule Erfurt insgesamt 31 Schüler an Masern erkrankt sind bleiben also 30 Schüler übrig die nicht oder nur einmal gegen die Masern geimpft wurden.
Es wird zwar leider nicht verraten wie viele dieser 30 Fälle auf die 15 Schüler entfallen die nur über die erste aber nicht über die zweite Masernimpfung verfügen - aber da es sich dabei nur um 15 Schüler handelt können es logischerweise allerhöchstens auch 15 Masernfälle in dieser Gruppe sein.
D.h es bleiben mindestens noch 15 Masernfälle übrig die auf die Gruppe der 112 Schüler entfallen die gar nicht gegen Masern geimpft wurden.
Das prozentuale Ansteckungsrisiko in der Gruppe der gar nicht gegen Masern geimpften betrug also 15/112 = 13,39 %
Damit hatten an dieser Waldorfschule Schüler, die gar nicht gegen die Masern geimpft wurden (mindestens) ein 17-fach höheres Risiko an Masern zu erkranken wie solche die die empfohlene zweimalige Masernimpfung erhalten haben.
Sehr erstaunlich wo doch einige Impfkritiker behaupten, die Masernimpfung wäre nicht wirksam - denn wenn das stimmen würde müßte das Risiko an Masern zu erkranken in der Gruppe der Geimpften ja annähern gleich hoch sein wie in der Gruppe der nicht geimpften.
Und das wohlgemerkt im "Idealfall" - wenn tatsächlich 100% der nur einmal geimpften an Masern erkrankt wären - was wohl eher unwahrscheinlich ist.
In der Praxis dürfte das Risiko bei den Ungeimpften also noch deutlich höher als das 17-fache Risiko bei den zweifach Geimpften liegen.
Böse Zungen behaupten ja, dass die Angaben zur Zahl der Erkrankten bei den Geimpften bzw. nicht geimpften deswegen inzwischen von der Seite der Erfurter Waldorfschule verschwunden sind weil ihnen ein der Prozentrechnung fähiger Impfbefürworter das zwischenzeitlich mal vorgerechnet hat.
Denn die taugen ja recht gut als Beleg dafür, dass die Masernimpfung sehr wohl wirkt und zwar nicht nur ein bisschen sondern mehr als deutlich.
Das könnte allerdings einigen Eltern dieser Waldorfschule eventuell nicht gefallen haben - denn darunter scheint es ja offensichtlich viele Impfgegner zu geben die wohl auch für die weit unterdurchschnittliche an dieser Waldorfschule verantwortlich sein dürften.
Aber vielleicht gibt es ja auch eine andere Erklärung dafür, warum diese Zahlen inzwischen von der Waldorfschule wieder entfernt wurden