Natürlich hat Simone vollkommen recht mit ihrer Art der Anamnese: wir brauchen im Praxisalltag auf jeden Fall die komplette Anamnese.
Im Falle der Prüfung aber müssen wir uns ein bisschen eingrenzen, denn die Prüfung dauert ja nicht sooo lange.
Darum sortieren wir mal was jetzt hinsichtlich der Infektionskrankheiten relevant wäre und wie wir schnell eingrenzen können, ob wir hier behandeln dürfen oder nicht:
- akute Beschwerden: klar fragen seit wann und wie die Erkrankung begann (denkt an Prodromalstadium => Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Nachtschweiss, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit)
- Begleitsymptome: allen voran => Fieber, wenn ja gleich mitfragen wie hoch, Schwankungen, fieberfreie Intervalle, Schüttelfrost
- Umfeld: gibt es noch andere Personen mit den gleichen Symptomen (Familie, Arbeit, Schule, Reisegesellschaft)
- Kontakt mit Personen, bei denen eine Infektionskrankheit diagnostiziert wurde
- vorher durchgemachte Krankheiten, insb. Infektionskrankheiten (Streptos bei Scharlach)
- Impfstatus
- Auslandsreisen, wann, wielange und welcher Art (im Hotel oder quer durch die Pampa)
- sexuelle Kontakte (Schutzmassnahmen?, häufig welchselnde Partner)
- Berufliche Risiken (medizinisches Personal, Prostitution, Waldarbeiter, Landwirt, Metzger, Tiefbau, Erdarbeiten etc.)
- Hobbys (Hunde, Katzen, Vögel, Angeln, Wandern, Gartenarbeit etc.)
Gibt es vielleicht noch etwas was euch einfällt, was relevant wäre zu fragen? Ich gebe euch mal extra noch keine Stichworte und warte mal ob euch noch mehr einfällt, was hier hilfreich sein könnte.
Inspektion und Untersuchung lassen wir mal erst aussen vor bzw. hat Iris Maria ja schon toll zusammen getragen, auch schön mit Abgrenzung worauf was hinleiten kann.
Motivierende Montagsgrüsse Gini
(Zitat: Michael A. Denck)