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Mitgliedschaft in einem Verband
#19
Hej Mathias,

nun so ganz Off-Topic finde ich das Thema jetzt nicht, da dies ja unter anderem einer deiner Gründe dafür ist, einem Verband beizutreten oder nicht.


Und wenn, dann könnten diese besondern Fragestellungen, die sich durch die Diskussion ergeben haben ja auch als als eigener Thread von den Mods  ausgelagert werden... Zumindest kenne ich das von anderen Foren so...

Das Einstiegsalter für den Beginn der Ausbildung herabsetzen auf 18: Mein klares Nein!

Denn: Es fehlt einfach an Lebenserfahrung. Wie will ich als 20-jährige/er z. B. einem 53-jährigen Patienten, vielleicht auch noch mit Suizidabsichten ernsthaft Tipps geben, weil bereits zum zweitenmal seine Ehe gescheitert ist? Heilung besteht eben nicht nur durch das Verfolgen bestimmter Therapiekonzepte sondern eben und gerade auch hauptsächlich im Beraten und Bewusstmachen im Hinblick auf bestimmte Lebensthematiken oder seine derzeitige Lebenssituation...
Ich denke nicht, dass z. B. 60- oder auch 70-jährige sich hier wirklich von 20-jährigen beraten lassen und diesen allen Ernstes "ernst" nehmen. Die Mehrzahl der Patienten, welche einen HP aufsuchen, sind jedoch überwiegend auch schon älter, gerade chronisch Erkrankte..

Ist man schon "reifer", hat man auch meist schon selbst manches  "Tal" und eventuelle Untiefen durchquert... und weiß vielleicht auch gerade ganz genau, was der Patient da gerade durchmacht, weil selbst oder auch vielleicht ähnlich so erlebt. Besonders wichtig finde ich dies, wenn man vorhat systemisch zu arbeiten oder auch im Rahmen einer begleitenden Krebstherapie, wo alle Familienmitglieder idealerweise mit ins Boot geholt werden. Auch die Themen Tod und Sterben, Loslassen-Können, emotionale eigene Stabilität usw... sind hier oft ganz wichtig. Auch das "Sehen-Können", den Überblick haben, Prioritäten setzen und Unterscheiden können.. um den Patienten da abholen zu können, wo er gerade steht...

Ich bin jetzt 48 Jahre alt. Ich habe sowohl Menschen sterben sehen als auch selbst geboren... Diiese Basics und das Wissen darum habe ich einfach nicht mit Anfang 20... was ein realistisches Alter wäre, wenn die HP-Ausbildung z. B. 2 Jahre dauert.
Ich muss jedoch meiner Meinung nach auch schon innerlich gefestigt sein. Bei der Schriftlichen habe ich junge HPA's gesehen, die gingen weinend aus dem Prüfungssaal? Wie will ich halten, tragen können, wenn ich selbst haltlos, nicht bleastbar bin?

Ich kann mich auch noch gut an meine ersten Berufsjahre im sozialpädagogischen Bereich im sozialen Brennpunktfeld erinnern...

Drei Prüflinge gleichzeitig in der Mündlichen und nur einer schafft's? Geht gar nicht...

Das artet dann darin aus, dass sich alle gegenseitig übertrumpfen wollen und das dient nicht der Sache... Ich war mal Teil eines Bewerbungsgespräches, da wurden auch alle Kandidaten gleichzeitig eingeladen. Ich war damals Berufsanfängerin. Die eine hatte schon 10 Jahre Berufserfahrung, die andere schon mal eine Leitungsfunktion usw...
Gott sei Dank hatte ich damals so viel eigenes Rückgrat und inneren Stolz, dass ich dieses böse Spiel nicht mitgemacht habe. Denn ich bin während des Gesrpächs aufgestanden und habe gesagt, dass ich es mir nun anders überlegt habe und bin mittend'rin gegangen...

HP-Schüler bereiten sich mit unendlichem Fleiß und einer Unmenge an Energieaufwand und Wissen im Kopf, teils neben Familie und Beruf unter echt schwierigen Bedingungen für "ihre" Prüfung vor. Das will auch angemessen gewürdigt werden in einem Rahmen, der mir zeigt: "Ich sehe dich, du hast dich gut vorbereitet. Heute ist ein besonderer Tag, dein Tag... Heute wirst du Heilpraktikerin... Zeig' mir dein Wissen...".

Ich hatte eine Traumprüfung, meine Prüfung, mein Tag... Raum für mich, mich geben zu dürfen und zu können in meiner Art, in meiner Persönlichkeit, in meinem So-Geworden-Sein, in meiner individuellen Note...
Das geht nicht mit noch zwei anderen Prüflingen gleichzeitig im Raum... Das wäre auch nicht fair dem Prüfling gegenüber... Ich bin doch keine Nummer mit der Prüfungsnummer sowieso.... und noch dazu ist es nicht fair dem Berufsbild HP gegnüber...
Also in München Land wird hier vom Prüfungsteam sehr viel wert darauf gelegt, wer da zur Tür hereinspaziert... Das ist sozusagen schon die "halbe Miete..." Wenn dann noch sonst alles passt... gut vorbereitet, gut gelernt, selbstsicheres Auftreten und den gewissen Biss und auch Fähigkeit...

Und wie lang wird denn dann die mündliche Prüfung, wenn alle drei noch zusätzlich praktisch was machen sollen.... und die durchschnittliche Überpüfung schon zwischen 30 und 45 Minuten liegt... In München gab es auch schon mündlcihe Überpüfungen von 70 Minuten Dauer oder nur mit neurologischem Status allein...
Prüflinge könnten auch Einspruch erheben was die Prüfungsgebühr anbelangt, weil viielleicht einem Prüfling mehr Zeit zur Verfügung gestellt worden ist, als einem selbst...

Mindestens Realschulabschluss? Wieder Nein! Es gibt so viel fähige naturheilkundlich-bewanderte Menschen, die echt was d'rauf haben. Was für ein Nichtbeachtung von Talenten und Chancen auf Heilung für viele Betroffen wäre das, denn vielleicht hätte gerade Anna aus der Hauptschule Patient X mit ihrem breiten naturheilkundlichen Wissen helfen hätte können.... Anna hatte aber früh geheiratet, 5 Kinder bekommen und nie die Chance gehabt die Mittlere Reife nachzuholen... weiß aber alles über Phytotherapie... Und ganz ehrlich gesagt wer die Schriftliche HP-Prüfung schafft, der hat's auch sonst d'rauf... (immerhin ein Wissensumfang angeglichen dem Hammerexamen für Ärzte...) Das macht man nicht mal locker flockig so mit links... Gleiche Chancen für alle!

Verpflichtet werden einen Bestand zu übernehmen? Nö, warum? HP's arbeiten frei und unabhängig. Dazu gehört auch die Freiheit zu entscheiden, wie und auf welche Art und Weise ich meine Praxis gründen möchte... Eine bekannte HP von mir hatte mit ihrer Methode aus dem Stand heraus innerhalb von 3 Monaten ihrer Praxis voll und seitdem jeden Tag ungebrochen 10 Patienten. Sie ist einfach gut!
Der Erfolg hängt meinr Meinung nach nicht davon ab, ob ich einen Bestand übernehmen kann, sondern welche Qualität meine Arbeit als HP hat und ob das Vertrauen, welches mir der Patient entgegenbringt, gehalten, sprich eingelöst werden kann...

Das Niveau gehört gehoben? Teils ja, aber dann auch richtig... Hin zu wirklich wichtigen praxisrelevanten Thematiken, und Entmüllen von teils Unsinnigem...
Kein Mensch muss alle Laborwerte auswendig wissen, Selbst Ärzte schauen da nach...

Hierzu ergänzend meine Gedanken, nur so am Rande...



Herzgruß -
schwertfee
"You have to go beyond your ears. Listen with your eyes."
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RE: Mitgliedschaft in einem Verband - von schwertfee - 07.06.2015, 16:42
RE: Mitgliedschaft in einem Verband - von Scapi - 07.06.2015, 19:14
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