§ 20
Diese im innern Wesen der Arzneien verborgene, geistartige Kraft, Menschenbefinden umzuändern und daher Krankheiten zu heilen, ist an sich auf keine Weise mit bloßer Verstandes-Anstrengung erkennbar; bloß durch ihre Aeußerungen beim Einwirken auf das Befinden der Menschen, läßt sie sich in der Erfahrung, und zwar deutlich wahrnehmen.
Sprich, die geistartige Kraft in den Arzneien, die auf die Lebensenergie wirken können, ist mit dem Verstand nicht zu erfassen. Nur die Wirkung, welche sie dann auf das menschliche Befinden hat, lässt sich wahrnehmen.
§21
Da nun, was niemand läugnen kann, das heilende Wesen in Arzneien nicht an sich erkennbar ist und bei reinen Versuchen, selbst vom scharfsinnigsten Beobachter, an Arzneien sonst nichts, was sie zu Arzneien oder Heilmitteln machen könnte, wahrgenommen werden kann, als jene Kraft, im menschlichen Körper deutliche Veränderungen seines Befindens hervorzubringen, besonders aber den gesunden Menschen in seinem Befinden umzustimmen und mehre, bestimmte Krankheitssymptome in und an demselben zu erregen, so folgt: daß wenn die Arzneien als Heilmittel wirken, sie ebenfalls nur durch diese ihre Kraft Menschenbefinden mittels Erzeugung eigenthümlicher Symptome umzustimmen, ihr Heilvermögen in Ausübung bringen können, und daß wir uns daher nur an die krankhaften Zufälle, die die Arzneien im gesunden Körper erzeugen, als an die einzig mögliche Offenbarung ihrer inwohnenden Heilkraft, zu halten haben, um zu erfahren, welche Krankheits-Erzeugungskraft jede einzelne Arznei, das ist zugleich, welche Krankheits-Heilungskraft jede besitze.
http://www.homeoint.org/books4/organon/index.htm
Wenn §20, dann erfahren wir, welche Krankheiten eine Arznei heilen kann, wenn wir uns anschauen, welche Symptome sie bei einem Gesunden auslösen kann.
Hahnemann erfuhr von einem anderen Arzt, dass dieser Malaria mit Chinarinde geheilt hat. Samuel nahm selbst im gesunden Zustand Chinarinde ein und bekam plötzlich Symptome der Malaria. Diese Erfahrung brachte ihn zu der Erkenntnis, dass Ähnliches Ähnliches heilen kann.
-> similia similibus curentur
Darauf geht er im Weiteren genau ein!
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet.
William Shakespeare
Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly