Seit 2007 bin ich auch selber auf meinem Weg - aus der "vermeintlichen" Krankheit raus zur Gesundheit hin.
Krank gemacht hat mich meine Seele - liebe Isolde, du hast ja den Spruch selbst zitiert: "Geh du vor, sagte die Seele zum Körper, auf mich will er nicht hören" "Gut" sagte der Körper. "Ich werde ihn krank machen, dann wird er Zeit haben auf Dich zu hören!"
Ich für mich habe herausgefunden, dass die Psychosomatik einige Aufgaben erfüllt.
1. ist es ein Hilfeschrei der Seele, endlich beachtet zu werden - da trifft es der obrige Spruch sehr gut.
2. eine Möglichkeit, sich selbst Ruhe zu gönnen und Aufmerksamkeit zu bekommen/zu verdienen - meistens ist derjenige in diesem Zustand nicht in der Lage, sich diese Aufmerksamkeit einzufordern und sich selbst das Recht zu geben, OHNE krank zu sein.
3. Sich auf der körperlichen Ebene mit sich auseinander zu setzen, ist wesentlich einfacher, als das auf der seelischen Ebene wäre. Vor allem ist hier die Hoffnung noch sehr groß, dass einem von aussen geholfen wird - die Verantwortung für einen selber jemand anderes trägt.
4. Kann man sich auch gut dahinter verstecken- nicht böswillig natürlich. Aber in einer Depression kleben zu bleiben, gelingt nunmal wunderbar, wenn ich sagen kann "Ich kann ja nicht anders, schließlich bin ich krank!"
Die Dramatik dahinter ist, dass dieses Netz sehr lange hält. Solange keiner im Aussen erkennt, was da im Gange ist,
oder aber der Betroffene selbst - gibt es keine Chance, da raus zu kommen.
Um das wirklich versuchen, verständlich zu erklären, glaube ich, müsste ich echt einen Vortrag halten oder einen Bericht schreiben.
Ich kann nur glücklicher Weise sagen, dass ich aus dem Gröbsten raus bin.
Klar geholfen, die ganzen Mechanismen dahinter zu verstehen:
Täter-/Opferspaltung
Opferrolle- Opferhaltung
Überlebensanteile,
gesunde Anteile,
Trauma.....
hat mir die mehrgenerationale Psychotraumatologie und die Methode der Traumaaufstellungen nach Prof. Franz Ruppert.
Auch aktuell hänge ich wieder "gesundheitlich" in einer Auf-und Ab-Situation. ABER ich bin auf der Spur, worum es geht und bemühe mich um Lösung.
Also Resümee für mich: Ja, es gibt einen Krankheitsgewinn. Nur ist das Wort Gewinn darin sehr makaber. Ich würde es gerne umformulieren: Die Krankheit erfüllt einen Sinn und Zweck. Solange, bis man in seine Verantwortung geht und die Krankheit nicht mehr braucht.
Lieben Gruß
Katja