Mein Wissensstand bisher war folgender:
Ein Gesunder wird bestimmte Symptome des Mittels bekommen. So werden ja die Arzneimittelprüfungen gemacht.
Ein Kranker, der das richtige Mittel bekommt, wird wahrscheinlich eine Erstverschlimmerung der ihm bekannten Symptome bekommen.
Ein Kranker, der ein nicht ganz richtiges, aber recht ähnliches Mittel bekommt, wird Symptome bekommen, die neu sind und helfen können, das richtige, bessere Mittel zu finden.
Ein Kranker, der ein falsches Mittel bekommt, wird keine Symptome bekommen (außer Sulphur, das auch bei falscher Verschreibung oft schlimme Hautausschläge verursacht).
Wie Du habe ich auch gelernt, dass ein Mensch empfänglich für ein Mittel sein muss!
Hm...ich würde sage, wir schauen mal weiter und gucken, was Hahnemann dazu noch schreibt und was er meint, wenn er sagt, dass jedes Mittel jeden Menschen anstecken kann.
§33
Aus allen Erfahrungen 1) geht diesemnach unleugbar hervor, daß der lebende menschliche Organism bei weitem aufgelegter und geneigter ist, sich von den arzneilichen Kräften erregen und sein Befinden umstimmen zu lassen, als von gewöhnlichen, krankhaften Schädlichkeiten und Ansteckungsmiasmen, oder, was dasselbe sagt, daß die krankhaften Schädlichkeiten nur eine untergeordnete und bedingte, oft sehr bedingte, die Arzneikräfte aber eine absolute, unbedingte, jene weit überwiegende Macht besitzen, das menschliche Befinden krankhaft umzustimmen.
Bisher nix neues und nun noch ein Beispiel:
1) Ein auffallendes Beispiel dieser Art ist: daß, als vor dem Jahre 1801 noch das glatte, Sydenhamische Scharlachfieber unter den Kindern von Zeit zu Zeit epidemisch herrschte, und alle Kinder ohne Ausnahme befiel, die es in einer vorigen Epidemie noch nicht überstanden hatten, alle Kinder jedoch, in einer solchen, dergleichen ich in Königslutter erlebte, wenn sie zeitig genug eine sehr kleine Gabe Belladonna eingenommen, frei von dieser höchst ansteckenden Kinderkrankheit blieben. Wenn Arzneien vor Ansteckung von einer grassirenden Krankheit schützen können, so müssen sie eine überwiegende Macht besitzen, unsere Lebenskraft umzustimmen.
http://www.homeoint.org/books4/organon/index.htm
Ah Alexandra, ich glaube er meint hier nicht die Globulis, sondern die unverdünnten Potenzen in großen Gaben. "...(selbst deutlich in die Sinne fallend, wenn die Gabe groß genug war)..."
Also, jeder Mensch wird von jeder reinen Substanz z.B. eines Krauts irgendwann Vergiftungerscheinungen bekommen, wenn die Dosis groß genug ist.
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet.
William Shakespeare
Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly