Gedrückte Stimmung muss nicht zwangsläufig Freudlosigkeit/Anhedonie bedeuten.
Man kann durchaus gedrückter Stimmung sein (als Diagnosekriterium: die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag)
und zwischendrin sich auch an Ereignissen erfreuen. Die Freude reicht wahrscheinlich nicht, um dauerhaft die Stimmung zu heben, aber sie ist dennoch spürbar/ erlebbar.
Freudlosigkeit/Anhedonie kann von Außen wirken wie gedrückte Stimmung, und kann ebenso "nur" empfunden werden, bzw. Freude wird nicht empfunden, nach Außen muss man es nicht unbedingt merken, weil die Stimmung nicht gedrückt ist.
Vielleicht sollte man depressive Stimmung nicht mit gedrückter Stimmung gleichsetzen.
In "depressiv" interpretiert man schnell die vielen Symptome, die Diagnosekriterien der Depression sind, die wir dann ja nicht auswendig lernen müssten
Anhedonie wird ja auch als somatisches Symptom aufgeführt. Vielleicht macht das auch nochmal den Unterschied zu gedrückter Stimmung deutlich.
Freude "über" oder "an" ist nach meinem Empfinden nur eine Sprachvariante. Das Gefühl ist Freude.
Viel Erfolg beim Knoten lösen,
LG Petra