Anwesend bei meiner Überprüfung waren eine Psychiaterin, ein Amtsarzt und eine Beisitzerin.
Nachdem ich mich vorgestellt hatte wurde ich gefragt mit wem ich arbeiten möchte und wie dies genau aussehen würde. Ich habe zuerst von meinem Ehrenamt erzählt (E-Mailberatung im Internet) und dann gesagt, dass ich schon jetzt beratend mit Anpassungsstörungen arbeiten würde. Dies wurde direkt aufgegriffen und ich sollte erklären was eine Anpassungsstörung ist. Als ich noch mittendrin war wurde ich unterbrochen und nach einem Delir befragt. Dazu habe ich gesagt, dass ein Delir immer ein Notfall ist und die Symptome aufgezählt. Das reichte dann völlig aus und es wurden mir Fragen zu Angststörungen gestellt. Welche Angststörungen ich kennen würde, die Symptome usw. Danach ging es um Depressionen. Und danach wurde ich von der Psychiaterin gefragt woran ich denken würde wenn zu den depressiven Symptomen eine Merkstörung, und Orientierungsstörungen hinzukommen würden. Da waren wir dann bei der Demenz. Dazu wollte sie die verschiedene Formen der Demenz die ich kenne wissen. Dann wurde nach Medikamenten bei Depressionen gefragt. Und welche Medikamente ich zur Beruhigung kennen würde. So kamen wir zu den Benzos. Sie wollte auch hören ob ich Medikamente aufzählen kann. Wichtig war, dass ich erklärte, dass sie schnell abhängig machen würden. Dazu nannte ich Tavor. Ich wurde zur Therapie bei einem Medikamentenentzug befragt. Wichtig war wohl, dass ich sagte, dass es kein kalter Entzug sein soll und es in einer Klinik stattfinden solle. Dann kam sie wieder zur Anpassungsstörung zurück und wollte wissen was dazu genau in der ICD-10 steht. Ich zählte auf und dann sagte sie zu mir ich würde die Heilpraktiker Erlaubnis ja gar nicht brauchen. Diese Frage hat mich kurz etwas verunsichert, ich denke dies war beabsichtigt. Dies habe ich natürlich nicht bestätigt und gesagt, dass ich diese sehr wohl benötige. Es sei ja wohl nicht selten, dass tiefere Probleme darunter liegen könnten, dies muss ich erkennen können um verantwortlich damit umzugehen.
Ich habe zu jeder dieser Störungen zusammengefasst erzählt was wichtig und nennenswert ist und somit wurde ich sehr schnell zum nächsten Thema befragt. Es wurde ständig hin und her gefragt, ehrlich gesagt weiß ich nicht wozu das gut war. Es war wichtig zu wissen wo meine Grenzen liegen und diese auch zu benennen. Sehr hilfreich für mich war, dass ich nachdem ich den Stoff gelernt hatte, ich mir zu jeder Störung aufgeschrieben habe was die Störung ausmacht. Innerhalb einer Minute konnte ich so alles wichtige wiedergeben. Auch sehr hilfreich war für mich das SOSEPT Prinzip (Suizidalität, Organisch, Substanzen, Endogen, Psychogen, Therapie) So konnte ich Schritt für Schritt alles durchgehen ohne etwas wichtiges zu vergessen.
Anfangs war ich natürlich sehr aufgeregt und auch etwas unsicher, vor allem da ich keinerlei Reaktionen auf meine Antworten bekam. Die einzige Reaktion war der Themawechsel. Das legte sich aber schnell, denn ich war mir sicher, dass meine Antworten gut und richtig waren und habe mich dadurch nicht länger verunsichern lassen. Ich denke genau das wollten sie sehen. Es wurde viel abgefragt aber nicht tief, sie wollten sehen ob ich zu den Themen etwas sagen konnte. Meine Antworten kamen schnell und sicher und schon nach ca. 15 Minuten hatte ich ein bestanden! Ich wurde nicht raus geschickt, bekam direkt gesagt, dass ich bestanden habe.
Ich war sehr gut vorbereitet und fand die Überprüfung fair aber nicht einfach.
Vielen Dank für eure Glückwünsche!!!!!