Prüferin: Psychologische Psychotherapeutin , ohne Beisitzer (krank gemeldet)
Wir wurden zu zweit geprüft
Ankündigung war: jeder Prüfling 2 x 15Min im Wechsel
erster Part Gesetze, zweiter Part Inhaltliche Fragen
Die erste Frage ging an mich:
Welche Gesetze können zur Anwendung kommen, wenn ein psychisch kranker Mensch zu einer Heilbehandlung in ein Krankenhaus gebracht werden soll.
Ausführung und Unterschiede : PsychKG und Betreuungsgesetz ( welche Personengruppen, Unterbringung + Voraussetzungen, Selbst- und Fremdgefährdung - was wann ect.)
Nachfragen Betreuungsgesetz : was sind denn bedeutende Rechtsgüter?
Darf ein Betreuer dem Betreuten zwangsweise Medikamente verabreichen?
Warum nicht?
Dürfte der Arzt im häuslichen Umfeld zwangsweise Medikamente verabreichen? Auch nicht, IMMER muss bei Zwangsmaßnahmen das Gericht absegnen.
Kann sein, dass ich Fragen vergessen habe, es wurde häufig nochmals nachgefragt für kurze Antworten.
Die Zweite im Bunde wurde dann gefragt, wohin sie einen Patienten schicken würde, mit dem sie nicht arbeiten könnte oder wollte. Und wenn die Kasse die Therapie bezahlen soll?
Gefragt war: ärztlicher Psychotherapeut oder psychologischer Psychotherapeut
Wo findet man diese? KV.Berlin u Psychotherapeutenkammer
Nächste Frage: zum HPG und was heilen bedeutet.
Hören wollte sie „feststellen, heilen, lindern “(es lohnt sich, den Gesetztestext diesbezüglich zu kennen)
Nächstes Stichwort lieferte die Geprüfte selbst, indem sie Psychologe als Synonym für Psychotherapeut benutzte.
Frage: darf der Psychologe Therapie anbieten? Wer darf Therapie anbieten?
Unterschied Arzt mit und ohne psychotherapeutischer Ausbildung, psych. Psychotherapeut, Psychologe
Daran schloss sich an: Wer darf heilen? Was sind Gesundheitsfachberufe?
Die Prüferin schien durchweg wohlwollend und geduldig!
Zweite Runde an mich:
Stellen Sie sich vor, eine noch neue Patientin wird plötzlich ganz blass, zittert, schwitzt, wirkt leicht abwesend (in der Richtung beschrieben).
Was tun Sie ganz konkret mit der Patientin? Ansprechen, ins hier und jetzt holen (hab erklärt wie - Danke Savina ) ect. , Orientierung / 4 Qualitäten prüfen, zuletzt geht O zur Person verloren, daher mit Namen ansprechen
Immer wieder kurze Nachfragen für Details
Welche Störungen könnten hier vorliegen?
Dann lächelte sie mich an und sagte,, danke das reicht mir ....
Frage an zweite Kandidatin:
Suzidalität: woran kann man merken, dass jemand suizdal ist?
Wie kann man es erfragen? Ringel, Pöldinger und was fragt man konkret um eine Einschätzung zu bekommen? Ablauf bei akuter Suizidalität und Weigerung des Patienten in Klinik zu gehen?
Die Prüferin war sehr an der tatsächlichen Umsetzung in der Praxis interessiert.
v.a. Polizei rufen, die schicken geschulte Leute, die nochmals versuchen zu überzeugen. Die würden nicht gleich Handschellen zücken ;-)
Wir haben beide bestanden....
Wichtig schien der Prüferin bei allen Fragen das Wissen in Bezug zur Praxis zu setzen.
Atmosphäre war von Beginn an freundlich und wohlwollend, viele Fragen ergaben sich im Gespräch, es war auch mehr ein Gespräch als reines Abfragen und Auflisten von auswendig Gelerntem.
Ich habe gleich nach der Schriftlichen an einer 3Std.Vorbereitung auf die Mündliche teilgenommen.
Dort wurde der typische Ablauf der Prüfung (Berlin-Tempelhof) und auch die typischen Prüfungsabläufe der Berliner Prüferinnen besprochen, was mir in der Vorbereitung sehr geholfen hat. Das kann ich jedem empfehlen.
Und das "Sprechen üben" durch gegenseitiges Abfragen mit 2 HPPAs war auch sehr wertvoll.
Viel Erfolg allen Prüflingen,
LG Petra