Nein, stets und überall vernichten sich zwei, der Art nach zwar verschiedene, aber in ihren Aeußerungen und Wirkungen wie durch die, von jeder derselben verursachten Leiden und Symptomen einander sehr ähnliche Krankheiten, sobald sie in Organism zusammentreffen, nämlich die stärkere Krankheit die schwächere, und zwar aus der nicht schwer zu errathenden Ursache, weil die stärkere hinzukommende Krankheitspotenz, ihrer Wirkungs-Aehnlichkeit wegen, dieselben Theile im Organism, und zwar vorzugsweise in Anspruch nimmt, die von dem schwächern Krankheits-Reize bisher arficirt waren, welcher folglich nun nicht mehr einwirken kann, sondern erlischt 2),
2) Gleichwie von dem stärkeren, in unseren Augen fallenden Sonnenstrahle, das Bild einer Lampenflamme im Sehnerven schnell überstimmt und verwischt wird.
oder mit andern Worten, weil, sobald die neue ähnliche, aber stärkere Krankheitspotenz sich des Gefühls des Kranken bemeistert, das Lebensprincip, seiner Einheit wegen, die schwächere ähnliche nicht mehr fühlen kann; sie ist erloschen, sie existirt nicht mehr, denn sie ist nie etwas Materielles, sondern nur eine dynamische, (geistartige) Affection. Nur von der neuen, ähnlichen aber stärkeren Krankheitspotenz des Arzneimittels bleibt nun das Lebensprincip afficirt, doch nur überhingehend.
http://www.homeoint.org/books4/organon/index.htm
Eine stärkere Krankheit, die im Vergleich zu einer anderen schwächeren Krankheit der Art nach zwar verschieden ist, ihr aber in ihren Äußerungen und Wirkungen ähnlich ist, d.h. beim Menschen dieselben Symptome herbeiführt, vernichtet diese. Das schafft sie, indem sie dieselben Teile im Organismus besetzt wie die schwächere Krankheit. Dabei erlischt die schwächere Krankheit bzw. die Lebenskraft kann die schwächere Krankheit nicht mehr fühlen. Die neue stärkere Krankheitspotenz bleibt aber nur vorübergehend.
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet.
William Shakespeare
Patenkind von Andrea Rapp
Patin von Manuela und Tilly