Wenn ein Arzt solche gravierenden Fehler macht wie dieser Heilpraktiker sie angeblich gemacht haben soll, wird öffentlich nicht gefordert, dass alle Ärzte verboten werden sollten.
Macht ein Heilpraktiker das, was diesem jetzt vorgeworfen wird, werden alle anderen quasi in Sippenhaft genommen. Es werden Stimmen laut die Heilpraktiker grundsätzlich als Scharlatane abtun, die Fachkenntnis und Kompetenz in jeder Form in Frage stellen. Hätten wir einen Ausbildungsstandart wie andere Therapeutenberufe, so wäre diese Diskussion erstens vom Tisch, der Beruf fände zweitens mehr Anerkennung und es könnten drittens viel mehr alternative Verfahren von Krankenkassen anerkannt werden.
Wer da was dagegen hat ist mir aber schon klar, Krankenkassen und Pharmaverbände fänden das bestimmt nicht so cool.
Ich finde es schade, dass die Union Deutscher Heilpraktiker sich im Zuge dieses Falles grundlegend gegen eine Neufassung der Heilpraktikerverordnung ausgesprochen hat. Man sollte die Verordnung in meinen Augen den heutigen Bedürfnissen anpassen und allen Heilpraktikern so den Rücken stärken.
Denn sind wir mal ehrlich, wir lernen hier an der Schule nicht nur für die Prüfung sondern auch für später, es gibt aber genügend Anbieter die ein Jahr lang nichts anderes mit ihren HPAs tun als MC Fragen pauken und mündliche Prüfungen üben. In diesen Crashkursen wird rein für die Prüfung gepaukt und die, die es dann schaffen sind potentiell gefährlich für ihre Patienten, weil sie nicht für den Beruf sondern nur für die Prüfung gelernt haben. Das macht in meinen Augen einen immensen Qualitätsunterschied, der aber nirgends zum tragen kommt.
Ich denke so lang es nicht Pflicht ist, sich wirklich intensiv mit der Materie auseinander zu setzen, wird der Heilpraktiker immer auf wackeligen Füßen stehen. Und grade in unserem desolaten Gesundheitssystem und dem ständig steigenden Ärztemangel wäre es an der Zeit für eine Reform und eine Standartisierung.
Yvonne
HP ET ✓ Faszien ✓ Taping ✓ BBB