ich empfinde die Mär vom Weihnachtsmann und Nikolaus auch als anlügen und die Idee, die Geschichte zu erzählen, warum man Weihnachten und Nikolaus so begeht, gut.
Ebenso, dann dieser Tradition auch mit den Kindern so zu folgen.
Aus meiner Sicht nimmt es keinen Zauber, es gibt vielleicht sogar noch einen, weil man etwas ganz bewußt "in Gedenken an" oder auch als Würdigung inszeniert.
Meine Eltern haben mir oft aus einer "Kinderbibel" vorgelesen und natürlich gibt es dort die Weihnachtsgeschichte. D.h. bei uns gab es nicht die Weihnachtsmann-Mär, sondern es war trotz aller Weihnachtsfeierlichkeit eine Art Geburtstagsfeier.
Was mich an Weihnachtsmann und Nikolaus oft stört, ist dass es i.d.R. um die Frage geht: war das Kind brav?
Dafür! gibt es dann Geschenke
So setzen wir auch hier die Anpassung und Leistung wieder in den Vordergrund (wird ja von Außen beurteilt).
Es ist bei allem Zauber, den die Eltern sehen und erleben, für viele Kinder dadurch eher ein Spiel mit der Angst und vielleicht auch die bange Frage, bin ich richtig so, wie ich bin.
Ich finde: Viel schöner ist es "Neshumele" zu sein. (unbedingt googeln, wer die Geschichte noch nicht kennt)
Jedes Kind fragt sich irgendwann, wie denn der Weihnachtsmann alle fast gleichzeitig auf der Welt besuchen kann, warum feiert man denn Weihnachten und auch andere Fragen der Logik tauchen auf. Oft verbunden damit, warum erzählen die Erwachsenen so was und der Erkenntnis: ich hatte überflüssigerweise Angst.
Meistens wissen Eltern bei Auflösung der Mär gar nicht, was in den Kindern dann los ist. Ob sich Erleichterung einstellt, Entzauberung oder die Frage, was von elterlichen Behauptungen ist denn noch gelogen?
Viele Menschen wissen leider heute gar nicht mehr, dass Weihnachten einen christlichen Hintergrund hat, kennen keine Weihnachtsgeschichte, sondern im Mittelpunkt steht: man schenkt sich etwas.
Ich habe keine Kinder (falls die Frage auftaucht) "nur" Neffen und Nichte, die von meiner Schwester auch immer ehrliche Antworten bekamen.
Auch bei uns gab es Vorweihnachtszeit mit Plätzchen backen usw. und Geschenke, um die immer ein großes Geheimnis gemacht wurde und NIE hätte ich mir die Überraschung vorweg genommen und hätte heimlich in den Schrank geschaut, wo sie aufbewahrt wurden. DAS war vielleicht der besondere Zauber bei uns.
Wie würde ein Erwachsener (Partner) es wohl empfinden, wenn ihm ein dicker Bär aufgetischt wird (gut gemeint, aber Schwindel), er dies in sein Gedanken- und Glaubenssystem integriert, um dann eines Tages zu erfahren, der Partner fand es immer so süß und zauberhaft, dass er alles geglaubt hat und sich dem Ganzen so hingegeben hat? Fühlt dieser "Betrogene" sich ernsthaft wahrgenommen?
Kommt in der Werbung oft genug vor, kennen wir also alle , nur diesmal war es ein Vertrauter, der uns veräppelt hat
Lange Rede kurzer Sinn: ich finde, man kann es auch anders sehen
und gleichzeitig wäre es besser gewesen, die Erzieher hätten mit den Eltern mal abgesprochen, wie man mit Weihnachten- und Nikolausgeschichte sinnvoll und einheitlich umgeht.
Ich wünsche Euch allen wunderbare Weihnachten mit Zaubergefühl, wie immer das entsteht.
LG Petra