schönes Thema! Impfungen sind auch Thema im laufenden Block 2b der THP-Ausbildung. Demnächst geht es dann also wieder hoch her.
Das Thema polarisiert, aber im Normalfall sind THP-Schüler eher zurückhaltend mit Impfungen.
Aber das "früher habe ich noch..." hört man doch sehr oft, so lange, bis eben irgend etwas geschehen ist, das man mit der Impfung in Verbindung gebracht hat. Tierärzte wiegeln da oft ab: "Das hat nichts mit der Impfung zu tun!". Ich frage mich oft, woher diese Gewissheit rührt, wenn es noch nicht einmal zuverlässige Aussagen zum Wirkungsgrad von Impfungen gibt. Es ist bekannt, dass Impfungen bei manchen Tieren überhaupt nicht "angehen", die Frage, warum das so ist, kann nicht immer zufriedenstellend beantwortet werden. Aber was die Zusätze auslösen können, oder eben auf keinen Fall hervorrufen können, soll dann für alle gleich und genau messbar sein?
Für mich hat eine Impfdiskussion mit Argumenten (Aufklärungspflicht des Tierarztes) und Gegenargumenten zu tun. Nach Abwägung des Tierbesitzers entsteht im besten Fall eine überlegte Impfentscheidung. Diese ist dann zu respektieren.
Manipulative Überzeugungsfloskeln wie "Ihnen ist schon klar, dass Sie dann schuld sind, wenn Ihr Tier an dieser Krankheit stirbt!" zeugen eher von argumentativer Hilflosigkeit als von Respekt dem Tierbesitzer gegenüber. Wer im Ernstfall die Folgen einer Impfnebenwirkung zu tragen hat, der trägt auch die Entscheidung darüber, ob er impfen will oder nicht.
Ich bin gespannt auf die Diskussionen im Unterricht rund um dieses Thema!
Viele Grüße, Nicole