Wie jedes Wissen, insbesondere das Wissen über die feinstofflichen Erscheinungen des Lebens, kann man es natürlich auch immer übertreiben.
Wenn man plötzlich immer und überall jeder Zahl Bedutung beimisst und dann aus allem etwas zu lesen versucht.
Woher weiß ich, wann und wo mir eine Zahl etwas sagt?
Nun die Antwort geben uns nicht die Zahlen, sondern unser natürlicher Lebensfluss, unser gesunder Menschenverstand.
Um ein Beispiel aus dem Alltag zu nenen: Ich gehe auf einen Markt und weiß ich möchte Äpfel, Butter und Brot kaufen. Dann werde ich naturgemäß an allen Ständen vorbeigehen, die diese Waren nicht anbieten, ich werde aber auch an Ständen vorbeigehen, deren Angebot keinen guten Eindruck auf mich machen. Natürlich könnte ich jetzt den ganzen Markt abklappern und nach dem besten Preis suchen. Ich könnte nach der billigsten Ware suchen, oder nach der teuersten, wenn dies mein Ziel wäre. Aber es würde unnötig lange dauern und hätte ich dann das beste Ergebnis am Ende? Ich lasse mich von meiner Intuition leiten, wie auch in jeder andern Situation in meinem Leben. Letztlich möchte ich doch einfach nur ein gutes Frühstück mit Äpfel, Butter und Brot. Es ist doch nur für heute.
So ist es auch mit den Zahlen. Wo bestimmte Zahlen erscheinen, heißt dies nicht, daß gewisse Zahlen nun weniger Verbindung zu jener Energie hätten, die diese Zahlen ausdrücken, oder daß sie weniger Bedeutung hätten, dort, wo sie erscheinen. Die Bedeutung einer Zahl bleibt immer gleich, aber jede Zahl hat ein weites Bedeutungsspektrum und die damit verbundenen anderen Zahlen können diese auch immer in einen anderen Bedeutungskontext stellen.
Die Bedeutung einer Zahl für mich und wo ich diese Zahlen finde entscheide ich letztlich selbst, indem ich in meinem natürlichen Fluß bleibe. Besser gesagt, die Zahlen, die ich lesen sollte kommen mir immer entgegen.
Das klingt aufs erste willkürlich. Es ist jedoch nur aus dem Standpunkt eines “rein rationalen” Denkens so. (Und wirklich “rein rationales” Denken gibt es gar nicht.)
In einer Kultur, die das rationale Denken nicht selten zum Fetisch erhebt, in dem alle Sagen: Wissen ist alles. Kann sich schon mal unser Kopf querlegen und uns verunsichern. Indem er sagt: “Wie soll ich entscheiden? Welche Zahl hat mehr Gewicht?” Aber unser Bauchgefühl kann uns da immer leiten.
Numerologie ist also nicht nur ein Wissen des Kopfes, sondern auch des Bauchs. Mann kann und sollte am Anfang viel experimentieren. Man kann gerne in seine Umwelt blicken und die verschiedensten Zahlen an den verschiedensten Orten entdecken und auf sich wirken lassen. Aber am besten ist es dabei immer einen neutralen Standpunkt zu wahren. Auch seinen eigenen Zahlen, wie Geburts- oder Namenszahl gegenüber. Je unberührter wir von den uns umgebenden Erscheinungen bleiben, desto besser können wir beobachten.
Und um Numerologie zu verstehen und letztlich anzuwenden ist eine entspannte Beobachtungsgabe eine der wichtigsten Zutaten.