wie Simone schon schrieb, ist es ein Projekt, von dem auch wir glauben, das es Zukunft haben wird.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer ist die riesengroße Entlastung für Blinde, nicht erst wo hin reisen zu müssen, falls es denn mal in ihrem Berufsfeld überhaupt eine Weiterbildung gibt.
Meist sind das Strecken quer durch ganz Deutschland oder für einen Kongress auch mal nach Paris, London oder Kanada. Ein Vorstand sagte mal während eines Seminars, dass er das Gefühl habe, im ICE zu wohnen.
Dabei ist das gar nicht so einfach, mal schnell auf eine Tagung oder zu einem Seminar zu fahren. Es braucht eine gründliche Vorplanung. Die, die Glück haben, bekommen eine Begleitperson bezahlt und können diese auch mitnehmen. Das trifft dann meist die Freizeit der EhepartnerInnen oder FreundInnen.
Anderenfalls muss man bei der deutschen Bahn eine Umsteigehilfe beantragen. Das setzt natürlich voraus, dass der Zug pünktlich ist... Dann braucht man ein Taxi zu der Adresse und jemand, der einem das Gebäude zeigt oder zumindest bei dem Dozenten oder der Kontaktpeson "abstellt". Ihr seht, es kann viel passieren und dazwischen kommen, bis man überhaupt wo angekommen ist. Wenn das weite Strecken und mehrere Umstiege beinhaltet, kommt man praktisch schon mit einem deutlichen Energieverlust und leicht genervt an. Natürlich kennen wir alle diese Situationen, aber man kann es manchmal trotzdem nicht einfach so wegwischen und umschalten auf ein Seminar.
Nun ist meine große Hoffnung, dass die Blinden und Sehbehinderten "die Gunst der Stunde" nutzen und diesen Vorteil erkennen. Natürlich gibt es einige Skepsis, ob das technisch denn klappt und Webinare sind ja selbst in der allgemeinen Erwachsenenbildung erst am kommen...
Daher sehe ich einen unserer größten Vorteile darin, von Zuhause aus lernen zu können.
Zudem wird es möglich sein, sich auch als blinder Mensch komplett selbstständig anmelden zu können. Auch für solche Dinge braucht der ein oder andere Hilfe. Sicher, es gibt auch die ganz selbstständigen Nutzer, die sich auch so überall zu helfen wissen. Wir sollten jedoch bedenken, dass die Altersgruppe der Menschen mit Sehverlust im Durchschnitt weit über 40 Jahre liegt. Viele erleiden ja erst im Laufe des Lebens einen Sehverlust. Das bedeutet, dass die Menschen die jetzt an einem Webinar teilnehmen wollen, nicht so PC-Konform sind. In wenigen Jahren wird das ganz anders aussehen. Da kennen alle Handys und haben auch schon mal an einem PC gearbeitet.
So hoffen wir, dass wir mit der Zeit gehen.
Nächstes Mal schreibe ich etwas zu unserer Kursauswahl.
Bis bald,
Eure Ansprechpartnerin für Sehbehinderte und Blinde
Katha