(15.08.2010, 06:56)nicolemueller schrieb: Daß heißt nicht, daß ich kein Verständnis oder Mitgefühl für den Patienten habe, für meinen eigenen Selbstschutz heißt es jedoch mich abzugrenzen!
Da stimme ich Dir zu, nur klappt es bei mir zum Einen nicht immer und zum Anderen hab ich auch ein bisschen Sorge, daß man dann so abgestumpft wird wie manche Ärzte.
Ich kann mir vorstellen, daß ein Arzt eine gewisse Distanz aufbauen muss, um überhaupt mit soviel Leid umgehen zu können. Aber ich habe auch den Eindruck das gerade dadurch viel Menschlichkeit auf der Strecke bleibt.
Wie schafft ihr das denn einen Mittelweg zu finden? Kann man das erlernen? In der Apotheke sieht man oft viel Schmerz und hört auch viel Kummer. Ich habe auch gemerkt, daß es vielen Menschen gut tut, wenn sie über ihre Erkrankung reden können. Manche gehen damit sehr offen um, andere die vielleicht gerade erst eine niederschmetternde Diagnose erhalten haben, sind froh über Aufklärung und wenn sie Fragen stellen dürfen.
Ich finde die Aufklärung kommt zu kurz, nur kann man die ja auch nicht zwischen Tür und Angel vornehmen, gerade bei sensiblen Themen wie Erkrankungen.
Ich tue mich wirklich schwer mit Menschen, die ich mag, die ich schon länger kenne und denen man anmerkt das sie leiden. Oder wenn sie erzählen das sie niemanden haben, daß sie ab und an mal ein offenes, mitfühlendes Ohr brauchen. Ein bisschen menschliche Wärme eben. Ich kann mich da nicht abgrenzen, so sehr ich es auch versuche. Darum bin ich gespannt wie ihr damit umgeht.
(Zitat: Michael A. Denck)