(03.04.2019, 21:01)Simone K. Ammann schrieb: ... Ich möchte sie nicht mehr missen, aber ich habe auch nix
gegen Menschen, die nix damit anfangen können. Die
Palette der Naturheilkunde ist ja gottseidank so groß da
wird schon für jeden was dabei sein. ...
Liebe Simone,
diese Meinung von Dir teile ich rundum.
Dennoch kann ich nicht nachvollziehen, welchen Grund die genannte ehemalige homöopathische Ärztin haben könnte, sich so exponiert ins Licht der Öffentlichkeit zu stellen und gegen Homöopathie und Heilpraktiker zu kämpfen. Sie schrammt mit ihren Aussagen hart an der Grenze zur Unwahrheit und vertritt eine sehr einspurige, eingeengte Meinung. Das hätte sie doch nicht nötig.
Im Moment scheint es schick zu sein, gegen Heilpraktiker und gegen Homöopathie Stellung zu beziehen. Warum machen die Medien das mit? Guter Journalismus hat sich noch nie durch Einseitigkeit ausgezeichnet (es sei denn, das wäre Programm und würde so transparent gemacht). Es wäre doch höchst wünschenswert, wenn das Frühstücksfernsehen am nächsten Tag die andere Perspektive zeigen würde, nämlich jemanden, der aus seiner therapeutischen Erfahrung über die Beispiele von Linderung und vielleicht sogar Heilung spricht.
Ebenso in der taz am 2. März 2019: Die Titelseite mit der riesigen Überschrift "Hokuspokus Globuli" und in der taz ein umfassender Artikel mit dem Namen "Das weiße Nichts". Natürlich rein gegen die Homöopathie gerichtet. Das Ganze ohne einen weiteren Artikel, der die Gegenposition beleuchten dürfte. Ich finde das erschreckend. Es grenzt an Manipulation und Stimmungsmache, wenn es nicht schon im Zentrum derselben steht. Für mich ist damit ein journalistischer Auftrag nicht erfüllt. Ich habe mein Abo der taz gekündigt. Woher weiß ich, dass sie mit anderen Themen nicht ähnlich einseitig umgeht? Soll ich da wirklich noch Vertrauen haben?
(Statt der taz habe ich jetzt übrigens den HomoeopathieWatchblog abonniert. Er ist auch einseitig, aber das ist so erwünscht, weil es hier darum geht, die Gegenposition zu zeigen.)
Grundsätzlich bin ich aber wie gesagt der Meinung, dass man nicht an Homöopathie glauben muss. Auch nicht an andere komplementärmedizinische Therapieverfahren. Im Freundeskreis habe ich viele Menschen, die rundum der Schulmedizin vertrauen und die ich genauso gerne anhöre wie die anderen, die bei diesem Thema meiner eigenen Einstellung näher sind.
Herzliche Grüße
Susanne