ganz herzlichen Dank für Eure lieben Worte.
Ich freue mich sehr, wenn Euch meine Geschichten gefallen. Es macht mir sehr viel Freude, Geschichten zu erfinden an denen man sich orientieren kann und noch etwas dabei lernt. Und wenn sie Euch auch noch gefallen, dann motiviert mich das natürlich ungemein.
Hier kommt meine neueste Geschichte.
19 Larch
Lars war ein großer, schlacksiger Junge, der sehr schüchtern war und einen Minderwertigkeitskomplex hatte. Da er auch unter einem Sprachfehler litt, war er den Hänseleien seiner Mitschüler stets ausgesetzt.
„Hey, da kommt der lange Lu Larch!!“ riefen sich die Jungs auf dem Schulhof zu.
Durch den Sprachfehler hatte er ein geringes Selbstvertrauen, fühlte sich klein und unbedeutend. Als die Lehrerin ihn einmal bei Seite nahm, um mit ihm die Möglichkeit der Sprachtherapie zu besprechen, sagte er „Ich kann das doch nicht. Ich bin weniger Wert als die anderen und deshalb bin ich ein Versager.“ Tja, der Arme erwartete stets Fehlschläge, fühlte sich den Mitschülern unterlegen.
Leider waren auch seine Eltern nicht die richtigen Ansprechpartner für die Lehrerin. Er kam aus ärmlichen Verhältnissen, seine Eltern waren sehr streng mit ihm und es wurde vermutet, dass mindestens einer in der Familie ein Alkoholproblem hat.
So lebte der arme Lars weiter in seiner falschen Bescheidenheit.
Bis er eines Tages am Waldrand unter einer Kiefer einschlief. Im Traum erschien ihm die Kiefer und fragte ihn „Wieso stellst Du Dein Licht so unter Deinen Scheffel? Du bist doch ein wunderbarer Junge und bist liebenswert so wie Du bist.“ „Nein, ich fühle mich den anderen unterlegen, sie können alle Sachen besser als ich.“ „Bist Du Dir da sicher?“ fragte die Kiefer. „Jeder Mensch hat viele gute Talente, Gaben und Charaktereigenschaften. Du musst sie nur sehen.“ Und plötzlich wachte Lars auf, ihm war ein Kieferzapfen auf den Kopf gefallen
Verwirrt sah er sich um. Hatte da eben wirklich ein Baum zu ihm gesprochen? Das konnte er nicht glauben. Und doch erinnerte er sich an die Worte, die er gehört hatte.
Grübelnd ging er nach Hause. Irgendwie hatte der Baum doch recht. Er wollte eine anspruchsvollere Haltung für sein Leben durchsetzen, sich selbst wichtig nehmen.
Am nächsten Tag ging er zu der Lehrerin und bat sie nun doch um die Hilfe bei der Sprachtherapie. Sie war ganz aus dem Häuschen und freute sich, dass er sich nun an die Dinge herantraute, die er sich früher nie gewagt hätte. Lars besuchte nun jede Woche einmal die Sprachschule und ging mit dem Gefühl hin „Ich kann das!“
Nach wenigen Monaten machte sich die Therapie bemerkbar und sein Sprachfehler verschwand. Auch die geduckte Haltung machte nun einem stolzen aufrechten Gang Platz.
Durch die Veränderung seines Verhaltens, und dass er sich etwas getraut hatte und so große Erfolge hatte bekam er von seinen Mitschülern eine große Achtung. Dies führte bei ihm zu einem sicheren Selbstvertrauen und er konnte nun sagen „Ich mag mich. Ich bin liebenswert und wertvoll.“
Und manchmal fragte er sich in einer stillen Stunde, ob der Traum unter der Kiefer wirklich nur ein Traum oder ein Zauber gewesen war.
Patenkind von Werner Bergner