Oh ja... das gibts doch immer öfter... aber nicht verzweifeln, ich hab die gleiche Diagnose 2004 bekommen und nach ein paar Anfangsschwierigkeiten lebe ich inzwischen wunderbar damit - und vor allem ganz ohne die gemeinen Probleme von früher! Also Köpfchen hoch, es ist zwar ein bisschen ein Weg dahin, aber Dir wirds bald ganz prima damit gehen.

Hier mal ein Brotrezept ohne Fertigmehlmischungen aus meinem besten Koch- und Backbuch ("Gesund essen, Glutenfrei geniessen" von Trudel Marquardt und Britta-Marei Lanzenberger), ich hab dieses Rezept zwar selbst noch nicht ausprobiert, aber die anderen sind bisher immer gut geworden, deshalb denke ich, das klappt auch:
für eine Kastenform von 24 cm Länge (bitte besorg Dir unbedingt eine neue eigene Form, die nur für glutenfreies benutzt wird, denn die Form für die Kuchen und Brote Deiner Familie kriegst Du nicht mehr hundertprozentig glutenfrei und solche versteckten Kontaminationsquellen erschweren Dir die Heilung... (genauso auch nicht mehr den gleichen Toaster benutzen wie die anderen, etc.!)):
Zutaten:
1 Pck. Trockenhefe
1 TL Zucker
400 ml lauwarmes Wasser
200g Reismehl
150 g Maisstärke
150 g Buchweizenmehl
2 TL Guarkernmehl oder Johannisbrotkernmehl (Bindemittel)
1,5 TL Salz
1 TL Apfelessig (der hilft beim Aufgehen)
2 EL Rapsöl zum Bestreichen
Fett für die Form
Zubereitung:
1. Die Hefe mit dem Zucker und 100 ml lauwarmem Wasser glatt rühren und einige Minuten ruhen lassen, bis sich Blasen bilden. Die Backform fetten.
2. Das Reismehl mit Maisstärke, Buchweizenmehl, Guarkernmehl und Salz mischen. Mit dem Hefewasser (Schritt 1), dem Essig und 300 ml lauwarmem Wasser mindestens 3 Minuten gründlich verkneten - am besten mit einer Küchenmaschine (Vorsicht: vorher alle nicht-glutenfreien Mehlstaubreste, etc. von der Maschine entfernen!).
3. Den Teig in die Form geben und mit einem angefeuchteten Teigschaber glatt streichen. Das Brot im warmen Backofen 30-40 Min. gehen lassen. Der Teig sollte um ein Drittel seines Volumens aufgehen.
Wichtiger Tipp: Glutenfreier Teig braucht viel Feuchtigkeit, um gut aufzugehen. Gut hilft folgendes: Den Backofen kurz auf 50 Grad einheizen, dann ausschalten (ca. 35 Grad). Das Brot auf dem Blech in den Ofen schieben, darüber einen Gitterrost mit einem feuchten Geschirrtuch (!) bedeckt reinschieben. Das Geschirrtuch dann aber vor dem Backen unbedingt wieder rausholen!
4. Die Form aus dem Ofen nehmen. Den Backofen vorheizen. Das Brot bei 250 Grad (Mitte, Umluft 220 Grad) 10 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 225 (Umluft 200) Grad reduzieren und weitere 40 Minuten backen. Das Brot mit dem Öl betsreichen und in 10 Minuten fertig backen. Nach dem Backen aus der Form stürzen und auf einem Kuchengitter (glutenfrei!) auskühlen lassen.
Tipps: Das Mehl für das Brot kannst Du auch nach Belieben anders mischen, z.B. aus Maismehl, Kartoffelstärke, Buchweizen, Amaranth, Kastanien-, Quinoa-, Hirse-, Tapiokamehl etc. Die Menge muss zusammen 500 g ergeben, außerdem musst Du ein Bindemittel (wie eben Guarkern- oder Johannisbrotkernmehl) zugeben. (Wieder vorsicht: wenn Du Dein Mehl selbst mahlst, dann brauchst Du eine separate glutenfreie Getreidemühle, die muss aber vom Hersteller unbedingt mit glutenfreiem Getreide eingemahlen worden sein, sonst hast Du wieder Kontaminationen!)
Als leckere Variation kannst Du auch noch 30 g Nüsse, Sonnenblumenkerne, oder Leinsamen beigeben...
Hoffentlich gelingts und schmeckt Dir auch!...

Hier schick ich Dir auch noch ein paar hilfreiche Links:
wichtig: die DZG (Deutsche Zöliakiegesellschaft) - die liefern Dir viele Tipps:
www.dzg-online.de (hoffentlich schicken die ihre Sachen auch nach Schweden...)
und ein paar Hersteller glutenfreier Produkte:
www.finax-glutenfrei.de
www.hammermuehle-online.de
www.schaer.com
www.3pauly.de
www.hubmann-glutenfrei.de
www.poensgen-brot.de
www.vollwertcenter.de
Ich hoffe da findest Du was und hoffentlich kannst Du Dir das auch alles nach Schweden schicken lassen...
Bei weiteren Fragen, oder wenn Du noch Tipps und Infos brauchst, meld Dich einfach bei mir! Ich kenn den Prozess ja gut und helf Dir gerne dabei, Dich damit zurechtzufinden...

Liebe Grüsse, Kathi


"Ja, ich bin ein Träumer... denn nur Träumer finden ihren Weg durchs Mondlicht und erleben die Morgendämmerung, bevor die Welt erwacht." (Oscar Wilde)