und da gebe ich SeraB vollkommen recht.
Je höher der Bildungsgrad und das Einkommen, desto mehr wird gesunde Ernährung - oder Ernährungformen, die gerade angesagt sind - ein Thema.
In sozial schwächeren Familien ist da eher eine Blockade zu finden. Dies sehe ich auch bei kranken Menschen oft, denen eine Ernähungsumstellung gut tun würde. Da wird sich schon gern der eigene Ernährungsstil schön geredet und eine Ernährungsumstellung negativ wäre.
Gerade bei vielen Männern ist Ernährung ja oft verbunden mit jeder Menge Fleisch und fettem Essen und einem minimalen Anteil an Gemüse. Obst fällt da generell als geringwertig durch.
Ganz schlimm finde ich ja die Überzuckerung bei allen Gesellschaftsschichten und Altersklassen. Da fehlt auch bei vielen die Einsicht, dass Fertiggerichte, Süßigkeiten, Kuchen und Torten nicht wirklich zu einer gesunden Ernährung beitragen und diese Lebensmittel eher selten bis gar nicht auf dem Speiseplan stehen sollten.
Oft höre ich so Sätze wie:
"Dann darf ich ja gar nichts mehr essen."
"Was soll ich denn dann noch essen?"
"Mein Arzt hat mir einen Plan mitgegeben, wie ich mich zur Senkung des Cholesterinwertes ernähren soll. Der will mich doch umbringen!"
"Da kann ich ja gleich meinen Komposthaufen essen!"
"Wir sind jetzt spazieren gegangen, da haben wir uns das verdient."
"Ich esse kaum etwas und nehme trotzdem zu."
"Ich brauche meine Süßigkeiten, sonst krieg ich richtig schlechte Laune."
"Jeder Mensch muss doch *Zucker *Fleisch *Milch *... zu sich nehmen."
Ernährung und Ernährungsumstellung ist ein ganz schwieriges Thema, wie ich finde.
Allein schon deswegen, weil dies scheinbar für viele bedeutet, dass etwas weggenommen wird, dass der Patient etwas hergeben muss und natürlich der Wille zur Veränderung vorhanden sein sollte und vielen Patienten dazu der nötige Antrieb fehlt.
Hinzu kommt noch, dass viele Patienten Nahrung als Ersatzbefriedigung im emotionalen Bereich nutzen.
Daher denke ich, kann es nur von Vorteil sein auch eine psychologische Beratung oder ein Motivationstraining einfließen zu lassen, damit an verschiedensten Verhaltensmustern gearbeitet werden kann.