da ihr einige Antworten auf die oben gestellte Frage gegeben habt, gehe ich gerne noch zusätzlich und erweiternd zu euren Antworten darauf ein.
Grundsätzlich gilt: wenn eine sehr präzise Frage gestellt wird, ist es günstig, sehr präzise und direkt zu antworten.
Also vermeidet möglichst zuviel Theorie rund um die Antwort herum und versucht, den Kern zu treffen.
Hinweis: Die in der mir vorliegenden Prüfung gegebene Antwort (lernen durch neue Verhaltensweisen) wurde übrigens als nicht ausreichend beantwortet beanstandet.
Hinweis: Diese Frage wird natürlich nicht nur in Freiburg gestellt. Auch andernorts habe ich diese Frage gefunden, sie ist ja recht fundamental. Mainz z.B. fragt sehr genau und verlangt eine tiefgründige Antwort, wie die PA wirkt.
Zur pharmakologischen Wirkung einer Therapie hat Tanja schon das Richtige geschrieben!
Ergänzen möchte ich noch folgende Punkte (dabei kann ja jeder selbst abgleichen, ob er das auch so dargelegt hätte)
- Psychotherapie soll durch LERNEN wirken. Lernen von neuen Verhaltensweisen, die dann nachfolgend im Alltag umgesetzt werden sollten. In der Folge verändern sich dann nachweislich (wenn es umgesetzt wird ) sowohl Emotionen, als auch Strukturen im Gehirn und Abläufe im gesamten Zellstoffwechsel bis hin der DNA des Körpers (z.B. durch weniger Angst oder Stress)
- Psychotherapie soll durch ERKENNTNIS wirken. (Frühkindliche) Muster und Prägungen sollen "aufgedeckt" und dem Behandelten zur Einsicht und Kenntnis gebracht werden. Nachfolgend sollte das ebenfalls im Alltag zu verändertem Verhalten und Emotionen etc führen.
- Psychotherapie soll ein NACHREIFEN der Persönlichkeit bewirken, indem z.B. neurotische Reaktionen und innerpsychische Konflikte "aufgedeckt" und bewusst gemacht werden und nachfolgend ein verändertes - in dem Falle "reiferes" - Verhalten im Alltag etc. bewirken.
- Psychotherpie ermöglicht auch eine neue BINDUNGSERFAHRUNG durch ein vertrauensvolles und akzeptierendes "Arbeitsbündnis" zwischen dem Therapeuten und dem Klienten, die ebenfalls dazu führen soll, dass ungünstige Verhaltensweisen geändert werden.
Wem noch mehr einfällt, darf das gerne hinzufügen!
Meine Antwort wäre auf jeden Fall das obige gewesen. Ich hätte noch erwähnt, dass natürlich die anerkannten, klassischen, kassengestützten Therapieformen diese Wirkkriterien erfüllen. Den Punkt mit der Bindungserfahrung würde ich bei einem strikten PA Prüfer nicht unbedingt erwähnen.
Privat sage ich dazu: Es gibt abseits davon erwiesenermaßen diese Wirkung auch durch andere Verfahren. Sei es EMDR, Klopfakupressur, SE, Hypnose, Autogenes Training, Körpertherapie etc.... Jedes dieser Verfahren führt auf seine eigene Weise zu Erkenntnis und Lernen und damit automatisch zum Nachreifen der Persönlichkeit. Ich habe mir bezüglich meiner angewendeten Verfahren dazu schon ausführliche Gedanken gemacht und weiß genau, wie ich deren Wirkweise mit Sicht auf oben angegebene Kriterien erklären könnte.
Schon im Hinblick auf unsere Aufklärungspflicht und die damit verbundene Psychoedukation kann ich diese "Übung" jedem empfehlen. Die Frage "wie wirkt denn das?" wird uns nämlich den Rest unserer Tätigkeit begleiten
Wünsche euch einen schönen Tag.
Regina
Wenn dir jemand Zitronen ins Glas kippt, mach LIMONADE draus!"
www.praxis-rhv.de
www.klopfakupressur-fachfortbildungen.de