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Pharmakogene Depression
#3
Hallo Cornelia, oje das ist eine knifflige Frage Sad, weder in meinen Büchern noch im Netz lässt sich dazu was finden. Ich versuche es mal.
Die Symptome werden ja durch ein Ungleichgewicht in den Nervenzellen des Gehirns, bedingt durch die Nebenwirkungen des Mittels verursacht. Ursächlich sind die Betablocker hierfür verantwortlich. Eine Zuordnung unter der F32 schließe daher mal aus, weil es nicht endogen verursacht wurde sonder durch die Medikamente. Jetzt wird es verzwickt. Die pharmakogene, medikamentös induzierte Depression ist ein Spezialfall der somatogenen Depression. Bei der somatogenen/symptomatischen Depression handelt es sich um ein depressives Krankheitsbild, das sich sekundär infolge einer somatischen Grunderkrankung entwickelt und zu einer reversiblen Störung der Hirnfunktion führt, puhhh. Ich verstehe das so, dass sich die Depression neben einer (schweren) organischen oder körperlichen Erkrankung entwickelt.
Weiter habe ich dazu gefunden, dass Substanz- oder medikamenteninduzierte depressive Störungen in der ICD-10 zu den Psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (F1) gehören und depressive Störungen, die auf andere medizinische Ursachen zurückzuführen sind, werden in der ICD-10 den Organischen, einschließlich symptomatischen psychischen Störungen (F0) zugeordnet.
Da ich mir nicht sicher war, habe ich auch die Y57.9 Komplikationen durch Arzneimittel oder Drogen inkl.: unerwünschte Nebenwirkung von Arzneimitteln und Drogen bei indikationsgerechter Anwendung und in korrekter therapeutischer oder prophylaktischer Dosierung, angesehen. Die würde ich vielleicht als eine möglich Nebendiagnose stellen, da ich weder Zeitkriterien noch andere Ausschlusskriterien (z. B. nur nach einer OP) dazu gefunden habe. Ebenso die F55, habe die aber auch ausgeschlossen.
Auch auf die Gefahr hin, dass Regina mich aus ihrem DD-Kurs schmeißt, würde ich die Diagnose F06.32 organische depressive Störungen stellen. Die Diagnosekriterien der F06 benötigen einen objektiven Nachweis, einer zerebralen Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung (hier die Nebenwirkung, da Barbiturate u. a. Sedierend und auf die GABA-Rezeptoren wirken usw.), von der bekannt ist, dass sie eine zerebrale Störung verursacht, was sie augenscheinlich tun. Es sollte also ein Zusammenhang zwischen der Entwicklung der psychischen Störung bestehen und die Rückbildung oder Besserung bei absetzen des Mittels wieder auftreten. Da kein weiterer Beleg für eine andere Verursachung (psychotrope Substanzen) gegeben sind, lehne ich mich aus dem Fenster. Also F06.32 (Nebendiagnose Y57.9)
Liebe Grüße
Michael
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Pharmakogene Depression - von Cornelia1 - 03.12.2019, 20:01
RE: Pharmakogene Depression - von Mike63 - 04.12.2019, 20:49
RE: Pharmakogene Depression - von Cornelia1 - 13.12.2019, 19:57
RE: Pharmakogene Depression - von Cornelia1 - 13.12.2019, 20:43

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