ich freue mich, daß so viele dabei sind, jeder auf seine Art und nach seinen Möglichkeiten. Nicht alle haben die Möglichkeit oder möchten Räuchern oder Rituale ausführen. Ein Ritual oder Räuchern lässt natürlich einen besonders kraftvollen Raum entstehen für diesen Prozess. Aber selbst wenn wir dazu keine Möglichkeit haben, oder das nicht möchten können wir diesen Prozess bewußt erleben. Am wichtigsten ist es offen und aufmerksam zu sein für alle Eingebungen und Gefühle, die kommen.
Gestern war die nullte Nacht der Raunächte zu welchem auch noch der heutige Tag dazuzählt. Mit dem Sonnenuntergang beginnt nun die erste Raunacht. "Allem Anfang wohnt ein Zauber inne" - Die erste Karte im Tarot ist der Magier. Er steht dafür, daß wir immer schon in einer fertigen Welt leben. Einer Welt mit Tag und Nacht, Winter und Sommer und allen Gegensätzen die uns umgeben. Ein Traum beginnt immer auf einen Schlag und ist immer schon eine vollständige Welt für sich. Genauso ist die Welt, welche uns in unserem Leben umgibt auch schon eine vollständige Welt. So ist jedes Gefühl und jeder Gedanke in uns schon Teil des Ganzen, steht so schon in einer Beziehung zu unserer Person und der Welt.
In einem Samen ist schon die gesamte Pflanze in ihrem Potential enthalten, so eröffnet auch die erste Raunacht den Raum, in welchen wir uns in den kommenden zwölf Nächten bewegen werden. Das bedeutet, daß wir heute Nacht und morgen am Tag mit den Themen und Gefühlen konfrontiert werden, die im kommenden Jahr nach einer Auflösung suchen. Aber in einem Samen kann man die Pflanze nur ahnen, wir haben noch keinen Eindruck davon, wie die Pflanze aussehen wird. So ist es wichtig dafür offen zu bleiben, in welcher Form sich uns die Dinge zeigen, die uns innen bewegen.
Zu Sonnuntergang und Sonnenaufgang ist es immer gut nach Möglichkeit entweder ein kleines Ritual auszuführen, oder zumindest diese Übergänge einfach nur wahrzunehmen und sich ein wenig in Gedanken zu Sammeln.
So ist für die erste Raunacht auch die Sammlung unserer Gedanken sehr wichtig. Nehmen wir uns ein wenig Zeit heute zwischen Sonnenuntergang und dem Schlafengehen, daß wir uns bewußt machen, was wir gerne in kommenden Jahr erreichen möchten. Und mit "erreichen", meine ich nicht eine Auflistung unserer Wünsche, sondern, daß wir uns bewußt werden, wer wir eigentlich wirklich sind und welche Art zu Leben uns wirklich gut tut. Sprich welches Umfeld, welche Arbeit, welche Arten von Beziehungen, partnerschaftliche, familiäre und freundschaftliche sich für uns auf lange Sicht gut anfühlen. Welche Art zu Leben ist es, welche ich später nicht mehr ändern möchte? Welche Erfolge sind auch wirklich innere Erfolge, die mir Frieden schenken?
Heute Nacht gehen wir also in unser Zentrum und geben der Geburt unserer Träume (im doppelten Sinne) Raum. Öffnet Euer Herz und empfangt mit Dankbarkeit, was kommt, denn die Vorsehung möchte, daß wir Tag für Tag immer mehr unserer Mitte näher kommen. Das ist die Quelle von Frieden und Glück.
Ich wünsche Euch ein schöne erste Raunacht!
Attila