Ich will auch mal wieder schreiben, wie es bei mir so läuft.
Also gestern, an Tag 25, hatte ich den absoluten Hänger: es fiel mir total schwer, 25 Gegenstände zusammen zu bekommen. Letztendlich war ich erfolgreich.
Es geht eben so langsam an Sachen heran, die ich nicht so leicht weggebe oder gar wegwerfe: Bücher zum Beispiel. Mein Respekt gegenüber dem geschriebenen Wort und vor allem gegenüber dem Wirken des Autors oder der Autorin verbieten es mir, Bücher wegzuwerfen. Trotzdem habe ich einige Bücher, die ich noch nie gelesen habe - und die ich auch nie lesen werde! Also habe ich nun doch angefangen, dort auszusortieren - einerseits zum Verschenken, wo es sich für mich gut anfühlt, dass jemand mit einem Buch noch Freude haben kann. Andererseits - sorry, liebe Autor*innen - habe ich auch die Papiertonne geöffnet!
Dann habe ich 2012 mit meinem beruflichen Wechsel angefangen, ein "Aufbruchbuch" zu schreiben, nur für mich, in dem ich meine Entwicklungsschritte in Wort und Skizze, in gesammelten Zitaten...festgehalten habe. Das sind inzwischen mehrere Kladden. Sie waren wichtig für mich zu ihrer Zeit. Und: ich schaue da heute nicht mehr hinein. Weggeworfen habe ich sie noch nicht. Mein Gedanke ist: Ich werde sie noch einmal lesen, mein damaliges Ich umarmen und dann loslassen, quasi "Das Buch der Vergangenheit" zuklappen. Vielleicht mache ich daraus ein Feuerritual.
Ich habe zurzeit übrigens Stau an der Restmülltonne: wir haben nur eine sehr kleine, mit der wir normalerweise gut auskommen. Doch nun warte ich auf die morgige Leerung, um die Aussortierungen der letzten drei Tage endgültig zu besiegeln.
Ja, schade, ich hätte auch Fotos machen sollen! Lass mal deine Ansammlungen sehen, liebe Madlen! Auch Aufschreiben finde ich gut. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, weiterzumachen. Im Moment ist mein Plan, dann am 1. Februar wieder mit 1 anzufangen. Ich glaube, dann schreibe ich mal auf.
Fortsetzung warum? Diese Klarheit, dieser Platz, diese Ordnung: das ist einfach toll - und ich war vorher nicht besonders unordentlich. Trotzdem macht es einen Unterschied. Auch deshalb, weil ich die Dinge, die bleiben dürfen, viel mehr schätzen lerne. Und mir mancher ideelle Wert eines Gegenstandes klarer wird oder auch dass es gar kein Wert ist, sondern es um die Angst des Loslassens geht, je nachdem...
Soweit erstmal mein Erfahrungsbericht.
Liebe Grüße
Nikola