Ich habe mich in der letzten Zeit viel mit der Logotherapie nach Viktor Frankl beschäftigt und ihrer Grundfrage nach dem Sinn des Lebens (eine genauere Ausführung findest du auch im Forum Hypnotherapie). Während ich mich damit beschäftigte kam mir ein Gedanke den ich spannend fand und den ich gerne mit dir diskutieren möchte. Bevor ich dazu komme, aber zuerst ein kleiner Blick in die Logotherapie.
Sinn entsteht dann, wenn wir nicht zu sehr auf uns selber achten, sondern ganz „in unserem Element“ sind und uns einfach „verströmen“ (so verstehe ich Frankl bzw. E. Lukas). Das Verströmen wiederrum geschieht dann, wenn wir uns mit Kopf, Hand und Herz auf eine Person, Lebewesen oder Sache einlassen. Beispiele können sein: Initiative Fahrrad, Erhalt historischer Gebäude, Heilpraktiker-Praxis usw.
Als Heilpraktiker/in (Anwärter/in), Coach, Berater/in etc. ist dir dieses Gefühl wahrscheinlich nicht unbekannt, denn die allermeisten von uns gehen ihren Weg mit großer Hingabe und Freude.
Gleichzeitig höre ich auch immer wieder Zweifel (und kenne diese auch selbst zu Genüge), „Wann bin ich gut genug?“, „Was muss ich alles wissen, bevor ich einem Menschen ein Hilfsangebot machen darf?“, „Werden überhaupt Menschen zu mir kommen?“, „Wie soll ich Menschen davon überzeugen, dass ich die richtige Person für ihr Problem bin?“
An dieser Stelle nun der Gedanke, der mir kam. Ich erlebe mich immer dann am wertvollsten für meine Klienten und Teilnehmer, wenn ich bei mir selbst bin, aber nicht zu sehr auf mich achte. Wenn ich einfach ich selbst bin (authentisch) und mich selbst und meinen Geist, meinen „Spirit“ strömen lasse. Wenn ich mich nicht frage, ob ich jetzt gerade alles richtig und mache, sondern was wohl für mein Gegenüber sinnvoll und hilfreich sein könnte, dann erlebe ich immer wieder, dass meine Umwelt anders auf mich reagiert, dass Menschen meine Angebote gerne annehmen und zu mir kommen und dass Fragen und Zweifel sich auf wundersame Weise auflösen.
Ich glaube, dass wenn wir unsere Seele aus uns herausfließen lassen und in die Welt bringen und damit ganz bei uns UND bei den Anderen sind, dann kann großes Geschehen, da die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund treten und ein Sein im Hier und Jetzt mit der Motivation etwas Wunderbares für die Welt zu schaffen, entsteht.
In diesem Sinne, ist aus meiner Sicht, dass beste Marketing, wenn wir das, was wir wirklich sind, aus uns herausfließen lassen, die Seiten, die wir gerne zeigen: Unsere Kompetenz, Verantwortung, Kraft, Wissen, Zuwendung…. aber auch einige der Seiten, die wir ungerne zeigen: Scham, Zweifel, Angst, Schwäche, Unwissen, usw. Um dies möglich zu machen, ohne zu verzweifeln, bietet Frankl den Ausweg, sich darauf zu konzentrieren, was das Umfeld braucht und sich so von den eigenen Sorgen abzulenken. Die Frage ist also, wie kann ich hilfreich sein, für die Menschen denen ich begegne (bei der Arbeit, in der Praxis, in der Bahn, auf der Straße, beim Einkaufen, im Park oder hier im Forum (?)…).
Wenn du hierzu Gedanken hast, Zustimmung oder Kritik, dann freue ich mich wenn du dich hier beteiligst! Was spricht dich (besonders) an? Welche Gedanken kommen dir, wenn du das liest? Welche Taten folgen aus deinen Gedanken? Wann erlebst du dich selber als dich „verströmend“ und wie fühlt sich das dann an?
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