Vielen Dank für Deine Fragen, die sehr interessant sind.
Hier gibt es nun drei Antworten von mir:
Frage 1: Welcher Zuckerersatzstoff schädigt nicht unserer Microbiota? Xylit, Erythrit?
Antwort:
Alle künstlichen Süßstoffe und somit Zuckerersatzstoffe schädigen die Darmmikrobiota.
Dazu gibt es wissenschaftliche Beweise. Die Untersuchungen wurden an Mäusen und später auch an menschlichen Probanden getätigt.
Dabei wurde nicht nur die Darmmikrobiota geschädigt und die Bakterien verändert,
sondern es kam zu höheren Nüchternblutzucker- und HbA1c-Werte, und die orale Glukosetolerenz war gestört.
Das alles hängt mit der Dysbiose zusammen.
Frage 2: Wie kann ich besser verstehen dass Ecoli einerseits schädigen,andererseits wichtig sind für unser Immunsystem?
Antwort:
Einerseits sind E.coli harmlos und nützlich, andererseits können die Bakterien großen Schaden anrichten.
Nämlich dann, wenn sie den Darm verlassen und in die Nieren oder die Blase wandern. E.coli sind die häufigsten Auslöser für Harnwegsinfektionen.
Es gibt auch noch E.coli-Varianten, die nicht in der Mikrobiota enthalten sind. Wenn diese mit der Nahrung aufgenommen werden, kann das zu Durchfall führen.
Dabei unterscheiden sich diese pathogenen (krankmachenden) E-Coli nur minimal von den E-Colibakterien im Darm.
Die pathogenen Keime können aber die nützlichen Darmbakterien negativ beeinflussen.
...fast wie im richtigen Leben, gell?
Frage 3: Wenn der PH des Stuhls In einem zu sauren Breich liegt, würde es dann kontraproduktiv sein wenn man Milchsäure zu sich nimmt?
Antwort:
Der pH-Wert der Milchsäure liegt im sauren Bereich von ca. 3 bis 4.
Es ist wichtig, dass der Stuhl im sauren Bereich liegt. Milchsäure und damit die Milchsäurebakterien halten den pH-Wert im Darm niedrig.
So verringern sie die Ausbreitung von krankmachenden Keimen. Die Darmschleimhaut wird auch noch durch die Milchsäurebakterien
gestärkt und dadurch mehr "abgedichtet". So wird das Eindringen von gefährlichen Krankheitserregern deutlich reduziert.
Milchsäurebakterien sind also ein große PLUS für den Darm und keineswegs kontraproduktiv.
Gudrun
Die Ernährungsfrau vom Kochelsee