Bei der Aortenklappenstenose gibt es eine Besonderheit, die man schwer alleine greifen kann.
Im Bezug auf die AP Anfälle liegen zwei Verursacher vor:
1. stark hypertrophe linke Herzkammer --> damit geht ein starker Sauerstoffbedarf der Kammermuskulatur einher und dieser alleine könnte schon zum AP-Anfall führen, obwohl die Herzkranzgefäße unauffällig sein könnten
2. schlechte diastolische Füllung der Koronarien bei Aortenklappenstenose
die Durchblutung der Koronarien findet ja fast komplett nur in der Diastole der Kammer statt - was ja hier eigentlich kein Problem sein sollte - ist es aber doch bei Aortenklappenstenose. Die Veränderungen am Herzen führen hier zu einer schlechteren Koronardurchblutung und man kann das auch erklären.
die Koronarperfusion ist ziemlich komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Wandspannung der Kammermuskulatur
Gefäßweite der Koronarien
Druckgradienten (Gefälle) zwischen den arteriellen Gefäßöffnungen (lat. Gefäßostium; also die Einmündung nach dem Hohlmuskel Herz) die sich an die Aortenklappe anschließen und dem Sinus coronarius (Mündungstelle der venösen Koronarien in den rechten Vorhof)
Das alles ist bei Aortenstenose sehr ungünstig verändert und erklärt die AP-Anfälle.
Vielleicht könnte man noch ergänzen, dass das Herz in Ruhe schon allen Sauerstoff benötigt. Kommt es zum steigenden Bedarf (bei Körperbewegung und mehr), dann MÜSSEN die Koronarien verstärkt durchblutet werden, sonst kommt es zum Sauerstoffmangel am Myokard.
Ihr Lieben, alles klar?
Ganz herzlich
Marlene