Während ich mich im Wohnzimmer umschaue, ob ich wirklich alle Häufchen eingesammelt habe, höre ich, wie einer der Gäste nach der Toilette fragt. Ich erwarte natürlich, dass der Gast das Wohnzimmer betritt. Es betritt jedoch niemand das Wohnzimmer. Ich begebe mich in die ans Wohnzimmer angrenzende Küche. Die Küchentür ist geschlossen. Ich höre die Gäste im Flur vor der Küche miteinander reden. Mein Bruder führt seine Gäste dann ins Wohnzimmer. Ich verlasse die Küche und betrete den Flur. Gerade als ich überlege, ob ich das Wohnzimmer betreten soll, fällt mein Blick auf ein Schild, das an der Tür am Ende des Flurs angebracht ist. WC steht drauf. Es gibt in diesem Haus also doch noch eine "normale" Toilette. Warum hat mein Bruder mich die Toilette im Wohnzimmer benutzen lassen?
Deutungsversuch
Toilette: Man möchte auf der Toilette ungestört sein. Toiletten sind in Wohnungen in der Regel die kleinsten Räume. Im Laufe der Zeit ist daraus ein intimer Ort geworden. Dies könnte bedeuten, dass ich alles mich Belastende ungestört loswerden möchte, ohne den Einfluss von anderen Menschen.
Kot: Unverdaulichen Reste, die vom Körper regelmässig ausgeschieden werden. Der Kot könnte ein Symbol für alles in meinem Leben sein, was für mich keinen Nutzen mehr hat, für mich nur belastend ist.
Gäste: es handelt sich um mir fremde Menschen, die mir im Traum verborgen bleiben, da ich ein Zusammentreffen mit ihnen vermeide. Die Gäste könnten ein Symbol dafür sein, dass ich gut darauf achten soll, in welchem Umfeld ich mich bewege, mit welchen Menschen ich mich umgebe.
Mein Bruder: Ich kenne ihn, seit er geboren ist (er ist zwei Jahre jünger als ich). Er ist mir vertraut und doch verheimlicht er mir, dass es noch eine andere Toilette gibt.
42. Traum (25.02.2023)
Ich befinde mich im Haus meines Bruders im Wohnzimmer. Ich sitze mit einer mir unbekannten Frau am Wohnzimmer-Tisch. Ich habe keine Ahnung, wo sich mein Bruder befindet. Die Frau zeigt mir ein kleines Häufchen übrig gebliebener Bügel-Perlen in Brauntönen und fragt mich, wie diese Dinger heissen. Mein Bruder möchte noch mehr Bügel-Perlen kaufen, damit er sein Bild beenden kann. Er hat aber vergessen, dass man sie Bügel-Perlen nennt.
Auf dem Wohnzimmer-Tisch liegt auf Zeitungen ein Katalog von Buttinette. Ich nehme den Katalog zur Hand, blättere darin, schlage die Seite mit den Bügel-Perlen auf und schiebe den aufgeschlagenen Katalog zu der Frau hinüber. Sie ist hell begeistert vom grossen Bügel-Perlen-Angebot.
Ich habe keine Ahnung, wie ich diesen Traum deuten könnte.
Bügel-Perlen gibt es und auch das Versandhaus Buttinette. Ich benutze Bügel-Perlen im Handarbeitsunterricht und bestelle sie bei Buttinette. Die Kinder mögen Bügel-Perlen. Ich mag sie auch. Ich habe Zuhause auch Bügel-Perlen. Sie lassen sich vielseitig einsetzen: Bilder legen, Armbänder, Halsketten ...
43. Traum (25.02.2023)
Ich befinde mich mit einer Gruppe mir flüchtig bekannter Frauen in einem mittelgrossen Raum. Der Raum hat keine Fenster und ist nur schwach beleuchtet. Im Raum hat es einige Holztische, die von 3-4 Holzstühlen umgeben sind. Immer 2-3 Frauen sitzen an einem Tisch. Eine der Frauen ist sehr dominant und aggressiv. Sie hat sehr langes, dunkelblondes, glattes Haar. Sie gibt an ihrem Tisch sofort den Tarif durch. Die anderen Frauen haben auch langes Haar. Sie haben jedoch alle eine dunkle Haarfarbe, zum Teil auch gefärbtes Haar. Ich stehe abseits der Gruppe vor einem schwarzen, von der Decke herabhängenden Vorhang.
Die dunkelblonde Frau steht auf, holt sich eine sehr grosse Schere und schneidet den beiden Frauen, die an ihrem Tisch sitzen, einfach die Haare ab. Sie geht dabei ziemlich brutal vor. Im Nu hat sie beiden Frauen die Haare kurz geschnitten, eine unmögliche Frisur. Die anderen Frauen sind entsetzt und versuchen, den Raum zu verlassen. Die Tür ist jedoch abgeschlossen. Die dunkelblonde Frau greift sich ein Opfer nach dem anderen und verpasst ihm einen Kurzschnitt. Bei dieser Prozedur verändert sich die Haarfarbe der Opfer. Einige Frauen haben danach hellblaue Haare, andere grüne, wieder andere pinkfarbene. Ich schaue nur tatenlos zu und fühle mich dabei schrecklich. Ich werde als einzige verschont. Ob die dunkelblonde Frau mich überhaupt bemerkt hat?
Eine der Frauen begibt sich nach der Prozedur ins Badezimmer. Ich folge ihr. Die Frau schaut in den Spiegel. Zu ihrem Entsetzen schaut ihr aus dem Spiegel, die Frau entgegen, die sie vor dem Haarschnitt war. Die Frau beginnt zu weinen und vergräbt ihr Gesicht in den Händen. Ich trete an sie heran und nehme sie in die Arme. Zuerst sperrt sie sich dagegen, dann lässt sie meine Umarmung jedoch zu. Ich fühle mich schuldig, dass die Frau ihre Haare verloren hat.
Deutungsversuch (sehr schwierig)
Haare schneiden: Im 28. Traum (08.02.2023) ging es auch um Haare schneiden, mit dem Unterschied, dass die beiden Schülerinnen ihre Haare freiwillig und nur an sich selbst abgeschnitten haben. Im aktuellen Traum schneidet jedoch eine Drittperson ohne Erlaubnis und mit Gewalt den Frauen die Haare ab. Haare abschneiden steht für mich klar für eine Veränderung. Im aktuellen Traum wird die Veränderung jedoch gewaltsam herbeigeführt, erzwungen. Es entsteht zwar etwas Neues (ungewohnte Haarfarbe), aber es ist erzwungen. Ich selbst werde als einzige von dieser gewaltsamen Veränderung verschont. Warum? Habe ich mich etwa schon freiwillig verändert?
schwarzer Vorhang: in beiden Träumen ist ein von der Decke herabhängender schwarzer Vorhang vorhanden. Im aktuellen Traum verbirgt sich jedoch niemand hinter diesem Vorhang. Das Haare schneiden geschieht offen, für alle sichtbar.
Ich schaue wiederum nur tatenlos zu und fühle mich dabei schrecklich. Ich nehme später eine der Frauen in den Arm und tröste sie. Ich habe dabei jedoch Schuldgefühle.
Liebe Grüsse
Pia