Qi Gong ist traditionell eine Methode zur Beeinflussung des eigenen Qi (= Lebensenergie) und ein Oberbegriff für eine bis heute nicht bekannte Anzahl von überlieferten Übungssystemen, welche ermöglichen, Qi in großen Mengen aus dem Kosmos aufzunehmen. Die Anfänge des Qi Gong lassen sich bis ins 6 Jh. v Chr. zurückverfolgen. Qi Gong wurde in den chinesischen Shaolin-Klöstern als gesundheitsstärkende Ergänzung zum Training der berühmten Shaolin (Kung Fu-) Kampfkünste entwickelt und entstand aber auch aus taoistischen Traditionen.
In der chinesischen Medizin setzt Heilung voraus, dass wir die Energie jedes Menschen verstehen. Die Chinesen benutzen für diese Energie den Begriff "Qi". Die Energie des menschlichen Körpers ist die Grundlage unserer Gesundheit. Wenn wir viel Energie haben, ist unser Immunsystem stark. Nimmt unsere Energie ab, werden wir verwundbar (hatten wir gerade bei unserer TCM-Einführung zum Thema Immunität). Wenn eine Verletzung, eine Überbeanspruchung, Muskelverspannung oder Stress den Fluss dieser Energie blockiert, so dass sie nicht ungehindert durch den Körper fliessen kann, sind Schmerzen und Krankheit die Folge.
Wir brauchen aber eine starke Strömung, damit ein Medikament im ganzen Organismus verteilt wird. Für alle Wehwehchen bietet man uns ständig Tabletten an, die alle Höhen und Tiefen des Lebens glätten sollen. Doch die Gesundheit gleicht eher einer Welle als einer Geraden, und was wir als "Störung" behandeln, ist oft nur eine Selbstregulierung des Körpers. Wenn wir Symptome unterdrücken, fühlen wir uns vielleicht kurzfristig besser; aber wir unterbrechen den Heilungsprozess, der den Symptomen zugrunde liegt!
Es gibt keine Heilung ohne Energie, darum legt die chinesische Medizin großen Wert auf die Vorbeugung. Es gehört zum ständigen Heilprozess, sich um seine Energien zu kümmern. Diese Energie können wir auf verschiedene Weise gewinnen, wie zum Beispiel über die Nahrung, über die Atemluft, über die Akupunktur, TuiNa-Massagen, über chinesische Kräuterrezepturen oder auch über Qi Gong, bzw. Tai Qi-Übungen. Habt Ihr schon einmal festgestellt, das es Menschen gibt die eine strahlende, anziehende Wirkung haben - diese Menschen haben ein starkes Energiespektrum (andere nennen es eine starke Aura)!
Es haben sich bis heute viele Richtungen des Qi-Gong (der Qi-Arbeit) entwickelt, welche alle die bewusste Beeinflussung des eigenen Qi gemeinsam haben. Alle Methoden haben eine andere Wirkung:
- In den Kampfkünsten führt ein hohes Qi-Niveau zur Fähigkeit, den Gegner durch Qi - Kraft zu besiegen! Wer schon mal wie ich gesehen hat, wie die Shaolin-Mönche diese Kunst beherrschen - wird Bauklötze staunen.
- Qi Gong wird aber auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, zur Vorbeugung vor Krankheiten, aber auch zur Behandlung von Krankheiten. Es gibt Übungen welche die Zirkulation von Qi und Blut im Körper verbessern, sie können Qi in den Körper bringen und den Geist beruhigen. Heute wird vermehrt medizinisches Qi Gong auch in der Krebstherapie eingesetzt.
Ja, besonders wichtig ist beim Qi Gong die Atmung. Hier kann über komplexe Atemtechniken eine Ansammlung des Qi in verschiedenen Zentren (am bekanntesten ist das Dantian) erreicht werden, mit welchem dann gearbeitet werden kann. Die Wirkungen von regelmässig und korrekt ausgeübtem Qi Gong sind ganzheitlicher Art: eine ausgeglichene(re) Psyche und eine stark krankheitsresistente(re) Physe sind feststellbar.
Als Säule der Traditionellen Chinesischen Medizin sind auch beim medizinischen Qi Gong die physiologischen Wirkungen untersucht worden.
Konkret medizinisch nachweisbar wirkt Qi Gong positiv für:
- das Kardiovaskuläre System,
- den Kreislauf,
- die Verdauung,
- das Gehirn,
- die Geistige Gesundheit,
- das Atmungssystem,
- das Immunsystem,
- den Bewegungsapparat
- und die Lebenserwartung.
Nicht wenige Therapeuten ermüden ab einem bestimmten Alter: Sie geben zu viel Qi, und sie haben zu viel verbrauchtes Qi von ihren Patienten aufgenommen. Dies passiert umso mehr auch bei Massagen, bei der Akupunktur und bei anderen energetischen Therapieverfahren. Hier kann das regelmäßige durchführen von Qi Gong dem Therapeuten helfen.
Nach einer "gewissen Übungszeit" (das dauert etwas) kann dann das eigene Qi gezielt bewegt und Verteilung und Flussrichtung beeinflusst werden. Im medizinischen Qi Gong der Traditionellen Chinesischen Medizin (Wai Qi Liao Fao) wird sogar direkt von einem Therapeuten Qi auf einen Patienten übertragen. Dies setzt aber jahrelange Übung und ausgeprägte Fähigkeiten der Qi-Bewegung voraus.
In China gehört Qi Gong mit zur medizinischen Anwendung. Die Patienten werden nach westlicher und traditionell-chinesischer Medizin (TCM) untersucht und es werden kombinierte Behandlungsmethoden zu ihrer Heilung zusammengestellt, bei denen Qi Gong Übungen einen sehr hohen Stellenwert einnehmen.
Denn in der TCM muss ein Patient zu seiner Heilung selbst aktiv etwas beitragen, und kann sich nicht einzig durch die Behandlung der Therapeuten stützen lassen. In diesem Sinn bietet das Qi Gong, (welches in China in Form von Tai Chi Chuan als “Moveing Qi Gong” Qi Gong im Gehen öffentlich praktiziert wird) ein ideales Gesundheits-Selbsterhaltungs-und Selbstkultivierungssytem.
In den chinesischen Klöstern waren die Prüfungen des Qi Gong erst nach Jahren oder Jahrzehnten abzulegen, so dass man auch in unser schnelllebigen, erfolgsorientierten Welt die Zeit des Übens ohne ein zu verfolgendes Lernziel akzeptieren muß. Ehrgeiz behindert das "sich sammeln" - nur Übung verspricht einen dauerhaften Erfolg.
Birgit Kriener
"Träume nicht Dein Leben, sondern lebe deinen Traum!"
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