endlich bin ich wieder auf dem Stand und habe alle Deine Workshops nachgehört. Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen und auch die anderen spannenden Inhalte. Ich bin sooo froh, dass der Stoff durch Deine Arbeit soviel greifbarer wird.
Für die nächsten Workshops hätte ich heute ein Bitte und eine Frage:
1) Thema Differentialdiagnose: Könntest Du uns mal zeigen, wie Du Dich lernmethodisch auf differenzialdiagnostische Fragestellungen vorbereitet hast (Tabellen?)… ich habe mal begonnen, alle wesentlichen Störungen in den psychopathologischen Befund einzuordnen und bin dabei aber zu detailliert vorgegangen und irgendwann hat mich der Mut verlassen.
Könntest Du uns mal zeigen, in welchem Detaillierungsgrad du gearbeitet hast und wie Du Dir Übersichtlichkeit bewahrt hast? Es ist ja irgendwie eine Matrix die wir auswendig lernen müssen und ich bin am überlegen, wie ich es ausreichend übersichtlich fassen kann und dennoch vollständig dabei bleibe.
2) Im Nachgang zum Anamnese Workshop habe ich noch eine Frage… wohl wissend, dass Praxis und das was wir in der Prüfung dazu sagen sollten, weit auseinander fällt.
Wenn ich selber zum Therapeuten gehe (musste ich in den letzten Jahren oft, wegen Eheproblemen & Stress) habe ich überhaupt keine Lust, dass er eine lange Anamnese macht, sondern möchte eigentlich gleich in der ersten Stunde mit der Arbeit beginnen, denn ich bezahle für die Therapie und nicht für die Datenerhebung.
Wie gehst Du in Deiner Praxis mit Klienten um, die anamnese-unwillig sind? Gibt es die häufig? Wie sicherst Du Dich ab?
Was müssten wir in der Prüfung sagen, wie wir mit einem anamnese-unwilligen Klienten umgehen?
In der Praxis habe ich es oft so erlebt, dass die Therapeuten eher ein „Auftragsklärungsgespräch“ wie im Coaching führen, d.h. die Situation erheben und gemeinsam mit mir die Therapieziele stecken.
Meine SE-Therapeutin (Mitglied der SE Gesellschaft ) hat direkt mit SE angefangen und nicht mal Therapieziele erhoben, geschweige denn psychopathologischer Befund.
Neulich war ich bei einer Fachärztin für Psychosomatik, die mir eine Anpassungsstörung diagnostiziert hat (wegen Scheidung). Sie hat nur die depressive Symptomatik erhoben, aber weder nach links oder rechts gefragt (d.h. z.B. nicht nach manischen Episoden, nicht nach früheren depressiven Episoden, Drogen etc.)…
Über Deine Gedanken dazu wäre ich Dir sehr dankbar.
Herzliche Grüße, Ina