nach Weihnacht stand mir der Sinn.
Da bog jäh ein Schatten ums Eck,
ich erstarrte -
ein Unhold,
welch ein Schreck!
Wie sollte ich verfahren?
Der Schatten wuchs und wuchs -
und riss mich an den Haaren.
Was hatt' ich bloß verbrochen??
Gellend entfuhr mir ein Schrei,
dem Schatten war meine Not einerlei;
ungerührt,
mitleidslos,
hockte er sich auf meinen Schoß,
da spie ich ihm auf seinen Talar -
und erwartete mein kläglich' Ende,
flugs sprang der Schatten auf,
behende,
und winkte mir vom Fünferlsteg aus zu;
ich schloss die Augen und holte tief Luft,
der Schatten,
Dämon, Satan, Schuft??
Oder doch nur meine eigene Projektion??
Da badete die Sonne im Inn -
ich war beruhigt,
welch schöner Lohn,
das Leben schenkte Sinn.
(Eugène Ionesco)