aus meiner Sicht liegt die Chance vor allem darin, den Klienten überhaupt wieder mit seinem Körper zu verbinden . . . viele Klienten können sich kaum spüren.
Ich arbeite sowohl in der Beratung als auch in der Therapie mit Körperspürgewahrsein (Felt sense) und das recht erfolgreich. Was Du im Körper ins Spüren bringen kannst vernetzt sich viel stärker, als wenn Du nur mit der Kognition arbeitest. Aus meiner Erfahrung zeigt das Nervensystem auch nur was grad dran ist und das, wofür es schon "sicher genug" ist, wenn Du nicht "krampfhaft" ins Trauma führst oder es den Klienten in den Traumawirbel zieht. Das lässt sich ja aber unterbrechen und Du kannst in die Ressource leiten und dort nachspüren lassen. Aber auch dabei vorsicht bei stark traumatisierten Menschen, da ist schnell auch ´mal die Recource zu viel. Oft kommen die Menschen durch das Körperspürgewahrsein auch besser an Ihre Emotionen, an Bilder, an Glaubenssätze oder es zeigen sich Bewegungsimpulse - im Somatic Experiencing nennen wir das S-I-B-A-M (Sensation - Image - Behavior - Affect - Meaning). . . sie tauchen dann oft einfach aus dem "nichts" (aus dem Nervensystem) auf. Und damit kannst Du dann gut auch als Coach arbeiten.
Wenn Dich das alles tiefgehender interessiert sind SE, ISP oder auch NARM neben Focusing tolle Methoden für die körperorientierte Arbeit.
Viel Spaß und frohes Erkunden und vergiß aber bitte nicht, dass Körperspürgewahrsein viel "Wucht" hat und man wissen sollte, was man da macht.
Habe kürzlich ein Seminar zur Körperarbeit besucht um ´mal zu sehen, was "die anderen so machen" und da ist es der Dozentin ordentlich entglitten . . . mehrere Teilnehmer waren extrem angetriggert und sind aus dem Raum gestürmt - sie konnte es in keiner Weise regulieren und halten . . . das zeigt auch, dass bei Körperarbeit viel Achtsamkeit und auch Containment überaus wichtig sind.
Liebe Grüße, Micha