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Die Rinde ist bei jungen Bäumen hellbraun bis braun und glatt, später wird sie manchmal etwas rötlich und ältere Bäume haben eine graubraune, gefelderte Borke, deren grobrissige Platten sich aufbiegen und in Schuppen abblättern. Die fingerförmig zusammengesetzten Laubblätter sind sehr groß, oberseits sattgrün, kahl, schwach glänzend und unterseits hellgrün mit filzigen Adern. Der Blattstiel ist bis zu 20 cm lang und rinnig. Die einzelnen Fiederblätter, 5–7 an der Zahl, sind länglich verkehrt- eiförmig, 10 bis 20 cm lang und etwa 10 cm breit, vorn zugespitzt und mit doppelt gesägtem Blattrand. Die Knospen sitzen gegenständig, mit einer auffallenden großen und dicken Endknospe, die eikegelig-spitz, mehrschuppig, glänzend und klebrig ist, und erscheinen im Herbst.
Die Blütezeit reicht je nach Witterung von April/ Mai bis in den Juni. Die Blüten sitzen zu vielen in aufrecht stehenden Blütenständen zusammen, die im Volksmund auch „Kerzen“ genannt werden.
Der Baum wird mit 10–15 Jahren mannbar. Es werden bestachelte Kapselfrüchte gebildet, die im September/Oktober reifen. Die Kapselfrüchte enthalten meist einen, selten bis zu drei, große braune und glänzende Samen, die Kastanien, die für den Menschen ungenießbar sind . Die Rosskastanie zählt zu den Pflanzen, die ihre reifen Früchte mittels der Schwerkraft zu Boden fallen lassen (Barochorie). Beim Aufprall auf den Boden platzen die Kapseln in der Regel auf und entlassen ihre großen Samen, die je nach Bodenlage noch einige Meter weiter rollen. Diese sehr seltene Ausbreitungsform der Diasporen wird auch als Schwerkraftwanderung bezeichnet. Die Früchte keimen im nächsten Frühjahr unterirdisch.
Wesentliche Bedeutung hat in den letzten Jahren die Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) erlangt, die in Europa erstmals 1984 beobachtet wurde und sich seit dem ersten Auftreten in Österreich 1989 mit rund 100 km pro Jahr ausbreitet. Durch den Befall der Blätter fallen diese bereits im August ab, wodurch die Bäume bei starkem Befall erheblich geschwächt werden. Da auch die Rosskastanie nicht in Mitteleuropa heimisch ist, sind Rosskastanie und Miniermotte als Neobiota ein klassischer Studienfall der Invasionsbiologie.
Unter den abiotischen Faktoren ist für die Gewöhnliche Rosskastanie vor allem die Wirkung des winterlichen Auftausalzes von Bedeutung, das in der nächsten Vegetationsperiode zu Blattrandnekrosen und verfrühtem Blattfall führt.
Aus Samen, Borke, Blättern und Blüten werden Grundstoffe für die pharmazeutische Industrie gewonnen. Die Stoffe haben eine gefäßverstärkende, antikoagulierende und entzündungshemmende Wirkung. Die daraus hergestellten Präparate werden beispielsweise gegen Magen- und Zwölffingerdarm-Geschwüre, Uterus-Blutungen, Krampfadern und Hämorrhoiden eingesetzt.
Noch ein kleiner Hinweis von mir: Bei uns waren die Kastanien - so wie jetzt hier in Bayern/Franken - früher keine typischen Biergartenbäume.
Früher wurde das gebraute Bier in Keller - also Felsenkeller - aufbewahrt. Der Grund hierfür die gleichbleibende kühle Temperatur im Winter. Für die Sommermonate hat man aus den Seen im Winter große Eisplatten herausgeschnitten und diese in den Kellern aufbewahrt (hab ich auch schon gesehen, diese halten sich wirklich lange). Um die Keller noch besser zu schützen ist man auf die Idee gekommen einen Baum mit großen Blättern zu pflanzen, der die Eingänge der Felsenkeller schützt und kühl hält. Nach getaner Arbeit setzte man sich gerne in den Schatten und trank ein gemütliches Bier. So entstanden die Biergärten. Nicht umsonst heißen die Biergärten in Bamberg noch Bierkeller.
Soviel zum Fachchinesisch.