hier nun also die versprochene Schweineleber.
Ich hatte fast befürchtet, das es bei der Leber nicht so viel zu sehen gibt, bin aber sehr positiv überrascht worden! Aber seht selbst...
Auf den schematischen Schaubildern sieht die Leber immer recht kompakt und "rund" aus. Ich war erstaunt, dass sie regelrecht auseinandergefaltet und ausgebreitet werden kann. Klar: die Leber wird von der Leberkapsel umgeben und in einer kompakten rundlichen Form gehalten.
Meine Schweineleber wog stolze 2,1 kg und war ausgebeitet recht groß, wie ihr an dem mit abgelichteten 1-Euro-Stück sehen könnt.
Ansicht von dorsal ( hinten ):
Die Gallenblase war leider schon entfernt. Der lange dünne Schlauch, der unten herausschaut, ist wohl der große Gallengang ( Ductus choledochus ), der in Richtung Bauchspeicheldrüse zieht. Das weiße Durcheinander in der Mitte ist die Leberpforte ( Porta hepatis ), durch die die Leberarterien und die Pfortader eintreten und die Gallenwege austreten.
Leider sind einige Lappen ein bischen angeschnitten, ist wahrscheinlich beim Entnehmen passiert.
Das zweite Bild zeigt die Leber von ventral ( vorne ). Leider hat der Schlachter die Leber übel zugerichtet, daher die Schnitte in den Lappen und die Delle in der Mitte.
Bild 3 finde ich besonders interessant. Es ist eine Nahaufnahme der Leberoberfläche. Die Strukturen, die ihr darauf sehen könnt, sind ca. 1 -2 mm groß, es handelt sich um die Leberläppchen, die mit bloßem Auge zu sehen sind. Auf den anderen Bildern könnt ihr sie auch sehen, wenn ihr genau hinschaut.
Hier die Leberläppchen noch einmal vergrößert.
Hier der große Gallengang ( Ductus choledochus ) mit seiner Einmündung in die Leber.
Auf dem nächsten Bild seht ihr eine Nahaufnahme der Leberpforte ( Porta hepatica ). Das weiße Zeugs ist größtenteils der Rest von Gefäßwänden, die entfernt wurden. Unter dem oberen weißen Rand liegen jede Menge Öffnungen, also Gefäßmündungen, die ihr auf den nächsten Bildern sehen könnt.
Ganz links an der Leberpforte eine Gefäßmündung, die ich mit einem Stäbchen aufgehalten habe.
Ein Stückchen weiter rechts noch ein Gefäß.
Und noch ein Stückchen weiter rechts, am rechten Rand der Leberpforte das größte Gefäß, das ich an der Leberpforte finden konnte. Ihr schaut genau in die Pfortader ( Vena portae ).
Hier nochmal die Leberpforte von oben. Wenn ich das Gefäß nicht mit einem Stäbchen aufhalte, kleben die Wände zusammen, da der Innendruck durch das Blut fehlt.
Hier der Teil eines Leberlappens bei dem man gut Gefäßmündungen sehen kann, die direkt in den Lappen hinein gehen ( oder hinaus ?). Achtet auch auf die superdeutlichen Leberläppchen.
Hier schaut ihr direkt in die untere Hohlvene ( Vena cava inferior ), und zwar von der Leber aus gesehen.
Das nächste Bild zeigt das andere Ende der unteren Hohlvene, also vom Körper aus gesehen. Das Gefäß, das ich aufhalte, mündete mal in die untere Hohlvene.
Unfassbar, wie groß die Hohlvene ist. Das Lumen ( innerer Durchmesser ) ist etwa 1-Euro-Stück groß!
Die Hohlvene ist ein labberiger Schlauch, die Wände sind recht dünn, sodass das Gefäß in sich zusammenfällt, wenn ich es nicht offenhalte. Deshalb sieht es auf dem nächsten Bild auch so platt aus. Gut zu sehen sind hier auch die Blutgefäße, die die Hohlvene versorgen ( Vasa vasorum ).
So, das wars! Ich hoffe, es hat euch gefallen!
liebe Grüße
Kristina