Zitat:Es mag durchaus - eventuell - unter Umständen - einen deutlichen Nutzen haben, Ingwertee auch hier einzusetzen.
Was man privat macht, ist ja auch jedem das seine. Ich mache privat auch allerhand, was kontraindiziert ist, z.B. heiß Baden trotz Lymphödem (es verschlimmert sich dadurch -bislang- nicht).
Aber für praktizierende HP bitte bloß keinen Ingwertee bei Schwangerschaftserbrechen verordnen, der ist da kontraindiziert mangels klinischer Studien und dokumentierter Anwendungsbeobachtungen. Es könnte möglicherweise zu einem Abort kommen, was ja schon schlimm genug ist - aber wenn dann herauskommt, dass du als HP Ingwer verordnet hat...
Zitat:gut ok, hab jetzt im i-net nachgelesen. Das war was aus dem Bauch raus. Wenn jemand eh aufpassen muss, dann ganz bestimmt Finger vom Ingwer.
Und wie ist das in Asien? Da essen doch auch Schwangere Ingwer fast in jedem essen mit und oft nicht geringe Mengen?
Kann mir nicht so recht vorstellen, dass 1-2 Scheibchen Ingwer auf 1 Liter Wasser viel ausrichten. Wenn ich allerding dann an die Homöopathie denke, dann doch eher.
Bin jetzt ganz zwiegespalten.
Zitat:Entweder steh ich grad auf dem Schlauch, oder habs einfach falsch verstanden?!
Wenn es zur Nutzung von Ingwer-Tee keine klinischen Studien gibt, wie kann man dann sagen, dass es absolut kontraindiziert ist. Wer legt das fest und aus welchem Resultat???
Ich hab vorhin fast eine Stunde mal meinen besten Freund Meister Google befragt und natürlich vollkommen gegensetzliche Infos bekommen.
Mich würde wirklich mal interessieren, wer diese Kontraindis dann festlegt bzw. was bei fehlender Beweislage mich als (nur mal theoretisch) HP festnageln sollte??
Zitat:Also Ingwer wird wohl schon seit langer Zeit zur Wehenförderung eingesetzt. Früher haben Frauen Ingwer auch eingesetzt um einen Abort auszulösen. Zum Beispiel wurde Ingwer in Asien so eingesetzt oder im Lorcher Manuskript steht auch ein abortiv wirkender Trank mit Ingwer.
Es gibt aber auch Frauen, die Ingwer (kleine Mengen) gegen Schwangerschaftsübelkeit einsetzen.
Allerdings wäre ich damit vorsichtig, vor allem wenn eine Fehlgeburtsneigung besteht.
So, das war das bislang Geschriebene.
Es stimmt, dass man im Internet beide Meinungen zu Ingwer in der Schwangerschaft findet. Es gibt keine aussagekräftigen Studien, die belegen, dass es vermehrt zu einem Abort kommen kann. Es steht auch nirgendwo, welche Dosierung oder welche Darreichungsform (Tee, Kapseln, roh essen, ..) ungefährlich wäre. Die Thromboxan-Synthese-Hemmung (pharmakologisch geschulte Mitschüler bitte zur Erklärung vortreten!!!) ist unklar. Es ist einfach nicht 100%ig offiziell erforscht.
Fakt ist, dass es in der Volkskunde tatsächlich wehenfördernd eingesetzt wurde oder zu Beginn einer ungewollten Schwangerschaft... ich habe sogar Rezepte mit Ingwerpulver gefunden, die man zur Verhütung eingesetzt hat.
Als Phytotherapeut sollte man sich bei seinen Verordnungen auf die Indikationen und Kontraindikationen in den Monographien der Kommission E oder der ESCOP oder der WHO beziehen.
Die Monographie der Komm. E zum Ingwerwurzelstock findet ihr hier in der
Heilpflanzen-Welt.
Einen aktuellen Artikel dazu findet man hier:
Pharmazeutische Zeitung online
Auch da wieder kann oder kann nicht... Ich würde es im Selbsttest vielleicht machen - aber sicher nie einer Patientin empfehlen...
Wie denkt ihr darüber?
LG,
Heike