bei allen Erkrankungen unterscheidet man zwischen organischen und funktionellen Störungen. Nehmen wir als Beispiel mal den Magen:
1. Organische Erkrankung:
Wenn ich den Magen mit einem Magenspiegel untersuche, dann finde ich die Magenwand entzündet oder ich stelle fest, dass da ein Geschwür ist oder sogar eine Krebs-Veränderung. Nun weiß ich genau, dass die Magenbeschwerden des Patienten von einer organischen Veränderung herstammen.
2. Funktionelle Erkrankung:
Hier stelle ich bei der Magenspiegelung fest, dass der Magen in keiner Weise verändert ist. Trotzdem hat der Patient Magenschmerzen. Diese sind durch eine Funktionsstörung bedingt, d.h. der Magen krampft. Der Patient kann nun (heftige) Schmerzen haben - und das, obwohl der Magen doch überhaupt nicht verändert ist.
Beim Herz ist das analog:
1. Organische Herzerkrankung:
Das Herz ist verändert, z.B. eine Mykarditis (= Entzündung des Herzmuskels), eine Arteriosklerose (= Ablagerung an der Gefäßwand) der Herzkranzgefäße, eine Atrophie (= Rückbildung) des Herzmuskels oder eine sonstige Veränderung.
2. Funktionelle Herzstörung:
Nun ist das Herz nicht verändert, aber es arbeitet nicht richtig. Da ist eine Ursache, dass die elektrische Erreger nicht richtig weiter geleitet wird.
So, jetzt kommt die funktionelle Kreislaufstörung:
Der Kreislauf ist organisch nicht verändert (also z.B. keine Ablagerungen an den Gefäßwänden der Arterien) aber es ist in seiner Arbeitsweise gestört, in dem vorliegenden Fall, weil das Herz das Blut nicht mehr auswirft.
In dem gewählten Beispiel ist diese Funktionsstörung so schwer, dass Sie - ohne eine entsprechende Therapie - zum Tode führt.
Habe ich mich verständlich ausgedrückt? Sonst bitte noch einmal nachfragen.
LG Isolde Richter