also das Thema was ich hier nun gerne in eine Gesprächsrunde "werfen" würde ist schon ein wenig kompliziert. Ich habe auch lange überlegt ob ich es überhaupt hier einbringen soll, aber ich würde gerne andere Meinungen und vielleicht sogar einige Lösungsvorschläge hören.
Hoffe das ist auch der richtige Thread
Ich versuche so viele Informationen wie möglich in einen Text so kurz wie möglich zu packen
Also es geht um ein Problem meiner Eltern. Meine Mama ruft mich in dem letzten Jahr vermehrt an und redet sich alles von der Seele, ich würde ihr gern helfen, weiß aber nicht wie.
Meine Eltern haben einen altersunterschied von 10 Jahren (mein Vater ist älter). Sie haben 3 erwachsene Kinder und leben in einer kleinen gemütlichen Wohnung. Meine Mutter ist Krankenschwester und arbeitet in einer Rehaklinik und mein Vater ist Frührentner, geht aber noch auf 400 Euro arbeiten weil er nicht weiß was er den ganzen Tag machen soll.
Nun ist es so das er gesundheitlich sehr angeschlagen ist. Die genaue Krankengeschichte kann ich leider nicht wiedergeben, da sie uns Kinder weitestgehend aus allem raushalten. Er hat Probleme mit dem Herzen, Bluthochdruck, die Wirbelsäule ist geschädigt und im Lendenwirbelberecih versteift, die Knie sind kaputt und die Hüften im Eimer. Er hat asthmaähnliche Atembeschwerden und schläft Nachts nur noch mit so einem Beatmungsgerät das teilweise für ihn atmet weil er Atemaussetzer hat. Nun bekommt er natürlich eine ganze Menge Medikamente. Ich weiß leider nicht genau welche, aber ich weiß das er auch Morphin einnimmt und aufgrund der damit einhergehenden Stimmungen auch Stimmungsaufheller. Sein Wesen hat sich in den letzten Jahren stark verändert, was ich teilweise aufs Alter (65) und teilweise auf die Medikamente schiebe.
Nun hat meine Mutter arge Schwierigkeiten mit ihm. Er bricht bei jeder Kleinigkeit in einen Tobsuchtsanfall aus, schreit, schimpft und ist dann eingeschnappt wie ein kleiner Junge. Er war schon immer sehr aufbrausend, aber in der letzten Zeit schlägt er dem Fass den Boden aus. Er hat auch Gedächnisslücken im Kurzzeitgedächtnis was sich wie folgt äußert, er behauptet irgendetwas gesagt, getan, besorgt oder gekauft zu haben, was aber definitiv nicht so ist. und er ist aber so felsenfest davon überzeugt das is in einem richtigen Streit endet wenn man versucht ihm zu sagen das es nicht so ist wie er sagt. Meine Mutter sagt teilweise schon nichts mehr und lässt ihn im Glauben seiner Aussagen weil sie keine Lust auf Streit hat, aber das kann es doch auch nicht sein oder?
Worüber sie aber seit einiger Zeit wirklich klagt ist das er sich ihr wohl entfremdet. Er nimmt sie nichtmehr in den Arm wie früher, er geht ihr aus dem Weg wenn sie versucht ihm nahe zu kommen und es gibt nichts was noch dran erinnert das sie Mann und Frau und nicht Bruder und Schwester sind. Sie meint er denkt immer das auf Nähe der Sex folgen muss, was bei ihm ja durch die ganzen Medikamente nichtmehr so funktioniert. Aber das möchte sie garnicht, sie möchte einfach nur seine Nähe und vielleicht mal in den Arm genommen werden. Er wird sogar schon richtig verletzend mit Worten ihr gegenüber. Sie ist wirklich verzweifelt. Das geht nun seit 2 Jahren so und langsam wird es für sie zu einem Problem (was ich verstehe).
Ich selbst habe schon überlegt mit ihm zu reden, aber er ist halt sehr distanziert, das liegt in seiner Natur. Wir wohnen 800km auseinander und sehen uns 2 mal im Jahr. Zur Begrüssung bekomme ich, wenn ich Glück habe, einen Händedruck während meine Mutter mir um den Hals fällt. Aber wenn ich mich zurückerinnere war er bei uns Kindern immer so, bei unserer Mutter aber nie. Er hat sie oft umarmt oder geküsst und hat ihr seine Zuneigung immer gezeigt. Ganz anders als jetzt.
Nun, was soll ich meiner Mutter noch sagen? Sie ist Krankenschwester, sie weiß das es durch die Medikamente kommt und sie versteht es ja auch alles bis zu einem gewissen Punkt. Sie ist manchmal den Tränen nahe und ich weiß einfach nicht was ich ihr für Tips geben kann. Sie greift mittlerweile auf Teenagermethoden zurück, sie will ihn Eifersüchtig machen, sich nen Freund suchen (wobei ich das für Schmarn halte, denn sie liebt meinen Vater) usw.
Er ist eigentlich garnichtmehr der Mann den sie geheiratet hat. Er wär gern bei den Enkelkindern hier bei uns, deswegen kommen sie in 2 Jahren hier her, wir haben die Wohnung die unten im Haus ist schon umgebaut. Sie sagt zu ihm er soll doch jetzt schon dort einziehen aber er will nicht ohne sie sein. Aber sie weiß nicht was das soll, denn wie gesagt, sie leben wie in einer WG. Und das nach 30 Jahren Ehe, sollte er sie dann nicht eigentlich kennen?
Was kann sie tun? Was kann ich ihr sagen? Wie kann ich helfen?
Wie gesagt ich habe lange überlegt das Thema hier einzustellen, denn es ist doch schon sehr kompliziert. Aber einen Versuch ist es wert. Und vielleicht kann ja doch jemand hinter die Kulissen meines Vaters blicken, ich schaffe es nämlcih nicht
Danke