ich war ja letztes Jahr auch betroffen. Auf einmal ging gar nix mehr. Es folgte wochenlange Krankschreibung, Gesprächstherapie. Langsamer Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit (erstmal nur halbtags, dann Steigerung).
Ich werde derzeit immer noch von der Psychologin gecoacht, alle 2 Wochen, wenn es mal wieder akut zu werden droht, kürzere Intervalle.
Das schwierigste ist der Alltag "danach". Ich bin sehr offen damit umgegangen, auch im Büro. Zunächst war auch Verständnis da, aber mit der Zeit fingen die Diskussionen mit Vorgesetzten wieder an. D.h. ich sollte mich jedesmal rechtfertigen, wenn ich keine Überstunden machen wollte, Urlaube verschieben, im Urlaub erreichbar sein, Wochenendarbeit. Bis jetzt bin ich standhaft geblieben, aber es zehrt. Ich möchte nicht mehr dahinkommen, wo ich letztes Jahr war. Mein Bluthochdruck ist stressbedingt, wenn auch gut eingestellt momentan.
Was bei uns im Büro abgeht, macht mich fassungslos. Immer mehr, immer schneller. Wer keinen Bluthochdruck oder sonstige Stress-Symptome hat, wird als "faul" abgestempelt. Die Kolleginnen übertrumpfen sich gegenseitig mit ihren Überstunden. Alle jammern, die meisten plagen sich monatelang mit Infekten rum, aber so richtig ändern will wohl keiner was. Bis die erste umfällt.....
Mittlerweile bin ich Exot, bin seltener krank als die anderen und gehe auch mal früher nach Hause.....