Man sollte bei keiner Erkrankung, jemanden in die Schublade stecken und immer gründlich untersuchen, das steht absolut außer Frage.
Die Kernaussage des Beitrages war ja, dass ADHS eine erfundene Krankheit sein soll und das wollte ich gerne diskutieren. Ich finde diese Aussage ziemlich hart, weil die Kinder sicherlich nicht gesund sind, wenn sie sich so verhalten, vorrausgesetzt die Diagnose wurde nicht zu voreilig gestellt und alle anderen möglichen Ursachen wurden ausgeschlossen.
Dennoch kann ich mir vorstellen, dass in vielen Dingen, die Pharmaindustrie ihre Finger im Spiel hat. Warum werden sonst viele alternative Behandlungsmethoden nicht zugelassen? Weil sie meinen, damit nicht soviel Geld verdienen zu können. Statt dessen werden wirklich gefährlich Medikamente auf den Markt gebracht die u.U. auch nicht mehr bewirken als harmlosere Methoden. Wobei ich jetzt nicht sagen will, dass viele Medikament schlecht sind. Oft ist es vielleicht das beste was hilft, aber meistens kann man sicherlich auch mit naturheilkundlichen Methoden therapieren und da ist wieder da, was ich vermisse, die Schulmedizin müsste viel mehr die Naturheilkunde akzeptieren und umgekehrt, so dass man Hand in Hand arbeiten kann. Einige Ärzte und Kliniken sind ja schon dazu übergegangen und schein damit erfolgreich zu sein.
Vielleicht könnte man bei einigen Kindern ein etwas harmloseres Medikament plus Naturheilkunde einsetzen, anstatt Ritalin zu verabreichen (natürlich immer je Fall zu betrachten, immer wird das sicher nicht möglich sein). Ich finde viele Ärzte sind da sehr voreilig, wie man an dem Neffen meines Ex-Freundes sieht.
In dem Fall wie bei Anja, wo alles ausgeschlossen und ausprobiert wurde, sieht das wieder ganz anders aus, da hat man alle Möglichkeiten ausgeschöpft und es wurde nicht leichtsinnig eine Diagnose gestellt. So habe ich es zumindest verstanden. Dann ist das wahrscheinlich die einzige Lösung gewesen und Kind und somit auch der Familie geht es besser. Aber leider ist die Vorgehensweise ja nicht immer gleich, das gilt natürlich ebenso für andere Diagnosen.
Das Wort asozial wird heute meist ohnehin an falscher Stelle verwendet und ein schlechtes Gewissen braucht eine Mutter nicht zu haben, wenn das Kind krank ist (welche Erkrankung auch immer), das hat sich ja schließlich niemand so ausgesucht. Ich finde es beeindruckend wie viel Kraft diese Eltern aufwenden, die schwerkranke Kinder Zuhause haben.
Dazu fällt mir auch etwas ein, das ist jetzt ein wenig Offtopic: Ich habe letztens einen Beitrag im Fernsehen gesehen, über ein zweijähriges Mädchen, dass eine Krankheit hat, die bisher noch niemand kannte. Man hatte mit einer Genuntersuchung festgestellt, dass sie einen einmaligen Gendefekt hat. Das Kind bekommt dabei immer krampfähnliche Anfälle, alle 2-3 Tage für bis zu 15 Std. mit riesen Geschrei. Das war richtig schlimm und da hatte ich auch echt Tränen in den Augen. Wo die Mutter die Kraft her nimmt weiß ich nicht. Das schlimmer daran ist, dass man nichts dagegen machen kann, weil die Krankheit total unbekannt ist. Man ist einfach nur hilflos. Ich finde solche Mütter bzw. Eltern einfach nur beeindrucken und haben meiner Meinung nach den größten Respekt verdient.