Dann hab ich gelesen, dass 90% der Primärkomplexe (Primärherd und befallenem Lymphknoten in der Lunge) vernarben, ohne dass es zu Krankheitserscheinungen kommt.
Dabei bleiben aber im Primärkomplex Krankheitserreger zurück, die später zu einer postprimären Tuberkulose führen können.
Entscheidend ist, ob die Hiliumlymphknoten die Tuberkulose stoppen können.
Gelingt das nicht, kann es eine Ausbreitung über den Blut- und Lymphweg geben.
Es kann zur Lymphknotentuberkulose kommen.
Nun hatte unsere Patientin ja eine Infektion vor 6 Monaten. Die Abwehr war möglicherweise so beschäftigt, dass ein paar Mykobakterien entwischen konnten und sich in den Lymphknoten und im Nervensystem angesiedelt haben.
Ich bleibe bei meinem Verdacht Tuberkulose mit Ausbreitung auf dem Blut und Lymphweg.
HP hat Behandlungsverbot gem. 24 IfSG i.V.m.§§ 6,7,8 IfSG
HP hat Meldepflicht bei Erkrankung - da wir aber erst Verdacht haben, besteht zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Meldepflicht.
also muss sie zwecks weiterer Diagnose zum Arzt am besten gleich zum Lungenfacharzt
Allerdings streiche ich das "chronisch", und ersetze es durch "postprimäre" Tuberkulose
Anja
Man sieht nur mit dem gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
(Antoine de Saint-Exupéry)