ich glaube, das hat etwas mit "Kapazitäten" zu tun.
Ein Mensch, der stark ausgelastet ist ( Familie, Beruf, Kinder, Hobby etc. ), hat prinzipiell weniger freie Kapazitäten als ein Mensch, der noch Freiraum hat. Und gedanklichen Freiraum benötigt man, um sich über etwas Gedanken zu machen und etwas zu hinterfragen.
Dass es einige Menschen gibt, die weniger hinterfragen und andere, die vieles hinterfragen, erkläre ich mir genauso.
Eine andere mögliche Erklärung ist schlicht und einfach Gleichgültigkeit, denn Gleichgültigkeit lässt erst gar keine Zweifel oder Fragen entstehen.
Um es auf die Frage mit dem Bauchspeicheldrüsenkrebs zu beziehen:
Man arbeitet X Skripte durch und man ist so erschlagen von den ganzen Infos, dass man bereitwillig akzeptiert, dass Blasenkrebs durch Zigarettenrauchen entstehen kann. Da Fragen nur eine neue Informationsflut bewirken, kommen erst gar keine Fragen auf.
Irgendwann hat man aber den Stoff verdaut, man hat sich Grundlagen erarbeitet und die sitzen dann. Man kann sich gedanklich anderen Dingen zuwenden, sprich: man hat neue Kapazitäten frei. Und dann kommt plötzlich der Satz: Zigarettenrauchen kann Bauchspeicheldrüsenkrebs verursachen und man fragt sich plötzlich "Warum eigentlich?".
Ich finde, solche Fragen sind ein gutes Zeichen dafür, dass man beim Lernen vorangeschritten ist, neue Verknüpfungen bildet und sich nicht davor fürchtet, ein Thema auch mal etwas komplexer werden zu lassen.
Viele Grüße
Kristina