Liebe Bonnie,
eine der wenigen Fragen, die nicht abschließend geklärt wurden
.
Ich versuch's mal.
Die Funktion dieser Rezeptoren (Presso- oder Barorezeptoren) in der T. adventitia und T. media der arteriellen Gefäße ist es vor allem einen Blutdruckabfall zu registrieren (auch seine Geschwindigkeit) und dem entgegenzusteuern. Durch die Abnahme der Dehnung der Aortenwand sinkt die Erregungsaktivität der Barorezeptoren. Die entsprechende Gehirnregion (Medulla oblongata) bekommt weniger Erregungsimpulse und schaltet um auf erhöhte Aktivität für Herz, Sinusknoten und für bestimmte Arterien und Venen im Körper. Ziel: Blutdruckerhöhung.
Es ist also keine Frage des (mechanischen) Druckes, sondern der nervalen Reaktion darauf.
Wenn ich nun von außen auf die Halsschlagader(n) drücke, feuern die Rezeptoren wie wild und das Signal bedeutet: Blutdruck zu hoch. Also: runterfahren, schnell und kräftig.
Ich vermute, dass bei beidseitigem Druck, die Erregungsreize noch massiver ankommen und deshalb als bedrohlich interpretiert werden. Eine sehr starke Gegenragulation also geboten erscheint.
Es geht also nicht, darum, dass noch Blut durchfließt, sondern dass durch das Drücken ein künstlicher massiver Blutdruckabfall erzeugt wird, sprich Bradykardie, Hypotonie.
Müßte bei Deiner hypothetischen Karotisstenose auch so sein.
Es grüßt
Dieter