Im Umgang mit Alkoholikern haben die meisten Menschen, auch die HP, einige eigene Erlebnisse zu verarbeiten. Eltern, Geschwister, Freunde, die sich so gar nicht mehr mit ihnen auseinandersetzen konnten. Es ist verletzend, wenn eine Droge einem "vorgezogen wird".
Die "Alkis" selbst? Ihnen hat es die Sprache verschlagen. Die Mischung aus Ohnmacht, Wut, Traurigkeit und Einsamkeit ist schwer nachzuvollziehen. Dass der Alkohol zum "besten Freund" geworden ist.
Es gibt dann nachfolgend auch wenig Verständnis und Mitgefühl. Reiß Dich zusammen ist noch harmlos. Da spielen eigene Ängste eine Rolle, vor Kontrollverlusten, und die Komorbiditäten (bitte selber googlen) wie Depressionen und Angststörungen, lassen sich nicht durch einen Willensakt beseitigen.
Lauf mal 30 Tage in den Schuhen einer anderen Wahrnehmung, dann wird dies klarer.
Ich spreche davon nicht allein aus Exhibitionismus; wenn man als HP so jemandem begegnet, sollte man schon eine gewisse Meinung dazu haben. Und da ich mit einer gewissen Auffassungsgabe gesegnet bin, versuch ich es am eigenen Erleben plastisch zun machen, zu thematisieren.
"Niemand ist so schlecht, dass er nicht als schlechtes Beispiel dienen könnte".
Ich könnte Romane darüber schreiben, vielleicht mach ich das aus noch.
Mir geht es aber um etwas anderes. Wenn "sojemand" Eure Praxis betritt, wäre es angemessen, mal nach den Motiven zu schauen. Den Menschen hinter dem Auftreten zu betrachten. Warum hast Du das so gelöst, statt anders? Was fehlt Dir? Wie könnte ich helfen?
Nur mal den Blickwinkel zu ändern von Abwehr zu Zugewandtheit, Neugierde
und Interesse.
Helfen zu wollen hilft nicht, aber Zugewandtheit schon.
Eure Conny
can you tell how it is,
and whence it is,
that Light comes into the soul?
- Henry David Thoreau -