heute morgen habe ich mal wieder ein Phänomen erlebt, dass ich immer mal wieder erlebe.
Eigentlich nichts besonderes. Ein Mann geht durch die Stadt und schaut in den Mülleimern nach Pfandflaschen. Flaschensammler kennen wir ja alle. Nun, er möchte sich etwas dazu verdienen. Hat vielleicht nicht viel. Gut und schön.
Aber ... Denselben Mann sehe ich Tage vorher im Elektro-Discounter die Geldbörse öffnen, überquellend mit grünen und lila Scheinen. Mhm ... Derselbe Mann jammert, er hat ja nichts. Derselbe Mann karrt den Monster-Flachbildschirm aus eben jenem Elektro-Laden. Okay, was daran habe ich jetzt nicht verstanden?
Um mich herum höre ich: Kein Geld. Kann mir nichts leisten. Und dann wird der Kaffeevollautomat für 800 Euro gekauft. Eben mal so.
Die Familie wohnt in einem tollen Haus, hat zwei Autos, 2,5 Kinder, einen Hund und fährt zweimal im Jahr im Urlaub. Aber es geht ihnen doch so schlecht. Hä???
Was stimmt hier mit unserer Wahrnehmung nicht? Warum können wir nicht sehen, was wir haben? Wollen wir das nicht? Macht jammern einfach so viel Spaß? Kann ich mir nicht vorstellen.
Okay, früher oder später geht es ihnen dann vielleicht doch schlecht, weil sie es so gesehen haben und sich dadurch eben jene Situation geschaffen haben. Chancen wurden übersehen oder ignoriert. Was auch immer ... Man kann sich ja ganz gut mal selbst alles verbauen, wenn man es richtig anstellt. Thema Selbstboykott.
Ich finde es nur schade, dass wir dieses Mangeldenken haben. Manchmal glaube ich, wir sind noch in der Nachkriegszeit, dabei sollten wir das doch längst hinter uns gelassen haben. Es gibt im Überfluss. Okay, wir haben Niedriglöhne. Aber es gibt auch Menschen, die richtig gut verdienen. Und die jammern auch.
Ist es besser, mit den Wölfen zu heulen? Lieber auch mal sagen: Mir geht es auch schlecht. Anstatt zuzugeben: Eigentlich ist mein Leben doch ganz gut. Schade eigentlich.
Ich bin dafür, dass wir mal hinsehen, was wir haben. Was wir Tolles erreicht haben. Was wir lieben. Man nimmt es uns nicht weg, nur, weil wir es sehen. Wir können es behalten und uns daran freuen. Das ist unser gutes Recht. Wofür sind wir sonst hier, wenn es nicht darum geht, unser Glück zu finden?!
Schaut mal hin, was ihr habt. Seht euch mal an, was ihr könnt. Vielleicht ist es mal nicht so rosig und mal nicht so gut. Vielleicht geht auch mal alles schief. Aber ihr habt viel gelernt, viel gearbeitet, viel verstanden und umgesetzt. Ihr habt viel erreicht und ihr könnt auch weiter viel erreichen.
Seht euch auch mal an, was ihr geschafft habt. Zurückschauen bedeutet ja nicht, nach den Fehlern zu schauen. Nach blöden Dingen, die man vergessen will. Sondern auch nach guten Dingen, die man geschaffen hat.
Dann dreht euch um und seht euch an, was ihr jetzt habt. Vielleicht ist das mehr, als ihr glaubt.
Schönes Wochenende.
LG
Vonny
verheiratet mit markusge