Hier mein Prüfungsprotokoll vom 9.4.14:
Ich wusste aus den Prüfungsprotokollen, dass es eine angenehme Stimmung sein würde und ich faire Bedingungen antreffen würde. Das reichte mir.
Ich bin ca. 1 Stunde eher da gewesen, meine Freundin Sandra hat mich begleitet.
Es saßen schon 3 offensichtliche Prüfungskandidatinnen dort und wirkten ziemlich aufgeregt. Es wurde berichtet, dass es eine zeitliche Verzögerung gibt von ca. 30-45Min. (auch das noch......das Adrenalin hatte doch schon den gefühlten Maximalpegel erreicht ).
Eins strahlende frisch gebackene HP berichtet, sie hatte die Schilddrüse.
Ich wusste, dass Dr. Merbs sich ein Organsystem herausgreift und dieses umfangreich und detailliert abfragt. Schilddrüse krieg ich also nicht, denk ich mir. Nach 25 Min. kam die nächste erfolgreiche HP aus dem Prüfungsraum und flüsterte, dass sie das Verdauungssystem gehabt hat (schade, das hätte ich auch gerne, dachte ich).
Nach der angekündigten Verzögerung kam ich also um 14.20 Uhr (mein Termin war um 13.40Uhr) endlich dran. Ich war seeeeehr aufgeregt, aber erstaunlicherweise fühlte es sich nicht schlecht an, sondern eher freudig erregt, dass es nun endlich soweit war.
An einem runden Tisch saß mir zur Linken Dr. Merbs, der Amtsarzt, mir gegenüber Heilpraktiker Herr Wetzstein und rechts von mir Frau Ewald, die das Protokoll schrieb und aufzeichnete.
Ich sollte erstmal als WarmUp ein bisschen erzählen, warum ich HP werden wollte. Hab ich gerne gemacht und unterstrichen, dass nach der Sozialarbeit und der Sporttherapie nun die Medizin noch fehlt, um meinen ganzheitlichen Anspruch im Umgang mit Menschen zu unterstreichen.
Dann kam erstmal die Frage nach den Gesetzen, also die, die mich als HP einschränken. Dank Lissi, der Zauberin war das kein Problem für mich. Ich nannte also von Zähnen, die ich nicht behandeln darf bis zur Impfung alle relevanten Einschränkungen. Danke Gini für diesen tollen Lernspruch.
Dann sagte Dr. Merbs, dass ich ja bereits in der schriftlichen Prüfung ja mein Spezialwissen unter Beweis gestellt hätte und er nun sehen wollte, ob ich ein Organsystem als Ganzes mit einer Struktur verstanden habe.
Ich war so gespannt, welches Organsystem nun kommen mag und freute mich auf Herz, Lunge, Leber, Galle, Pankreas oder Milz.........
Er sagte: Dann erzählen Sie mir doch mal was über das Ohr!
Ups, ich stockte und dachte, oh Mann, grad das Ohr.........puh.....aber ich habe mich schnell gefangen und war heilfroh, dass ich wirklich ALLE Organsysteme wiederholt hatte und deshalb begann ich mit der Anatomie, weiter mit der Physiologie des Hörens und dann der Reizweiterleitung ins Gehirn. Ich war überrascht, wie gut ich alles abrufen konnte.
Dr. Merbs meinte dann nach meinem ausführlichen Vortrag auch, das war sehr vollständig und dann hatte er noch 2 Fallbeispiele für mich:
Ein 3jähriges Kind mit Ohrenschmerzen (hier war die Otitis media gefragt und auch die Therapie und Komplikationen) und ein alter Mann mit plötzlichem einseitigen Hörverlust (Nein, es war kein Notfall, obwohl ich das vermutete und anamnestisch gründlich abfragte - es war das Cerumen und auch hier die Therapie und was ich machen kann)
Die Stimmung war sehr sehr angenehm, ich hatte nie das Gefühl unter Druck gesetzt zu sein und es wurden mir immer Brücken gebaut, wenn mein Redefluss mal ins Stocken geriet. Alle haben gelächelt und aufmunternde Stimmung verbreitet.
Nach 25 Minuten sagte Dr. Merbs, das es von seiner Seite aus nun reicht, er stand auf und gratulierte mir zur bestandenen Prüfung und in mir stieg eine unglaubliche Freude auf.
3 Tage brauchten die Glückshormone, um einigermaßen wieder ins Lot zu kommen, immer noch bin ich betrunken vor Freude und ich möchte euch ermutigen und sagen, dass es eine sossss schöne Prüfung war, wie ich sie jedem von euch nur wünsche!
Liebe Grüße
Sonja