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DD-Rätsel
#21
Ich hatte ja nach einem Urlaub gefragt. Im Hinterkopf hatte ich da die Legionellosen. Gerne auch in Hotels über die Duschen. und Klimaanlagen

Das andere waren die Haustiere. Hier die Ornithose.Die wird durch Papageien übertragen,aber nicht durch FischeWink

Das Mädel könnte aber auch eine Bronchitis haben. Dann sähe allerdings das Sputum anders aus.Es wäre gelb bzw grün.

Dann evtl eine Pneumonie. Dann hätte sie aber Fieber

Asthma Bronchiale streiche ich auch mal.Keine IgE erhöht

Ich würde sagen,unsere Kleine hat Keuchhusten.Typisch sind die nächtlichen stakkatoartigen Hustenanfälle mit anschliessendem abhusten von zähem glasigem Schleim.
Und wenn dem so ist: Finger weg!! Meldepflich bei Verdacht,Erkrankung und Tod nach §§ 8,7 und 6. Weiterhin gilt dann hier der §34 der den Besuch in Gemeinschaftseinrichtung regelt.
Liebe Grüße
PetraSmile

..................................
Erfolg hat drei Buchstaben :TUN (Goethe)

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#22
Ja super Heart Spitze!

Fremdanamnese, weil ihr ja nie das Kind selber befragt habt, sondern nur die Mama ;-)

Ausgangssituation:
Kind weiblich, 6 Jahre mit Husten seit ein paar Wochen
120cm, 20kg
Gesamteindruck des Kindes: matt, müde, ruhig
- Vitalfunktionen, RR und Puls: 100:62 mmHg, Puls 95

Aktuelle Beschwerden:
Husten seit 5 Wochen
- erst trocken, jetzt zäher Schleim am Ende der krampfartigen Hustenanfälle, die Maschinengewehrartig klingen
- immer wieder mehrere Hustenstösse hintereinander
- Hustenanfälle treten Tag und Nacht auf, Nachts eher schlimmer
- Kind weint beim Hustenanfall und zeigt Atemnot mit Pfeiffen = Stridor (lt. Beschreibung der Mutter)
- manchmal am Schluss des Hustenanfalls leichte Übelkeit und verschwitzt dabei vor Anstrengung

Begleitsymptome:
- kein Fieber, aber müde und abgeschlagen

vegetative Anamnese: (= Fragen nach vegetativen Funktionen und Risikofaktoren)
- normaler Appetit, kein Gewichtsverlust
- keine Verdauungsprobleme, Stuhlgang normal
- Trink- und Essverhalten normal, altersgemäß gern mal Süssigkeiten, mag nicht alle Gemüsesorten
- Miktion keine Auffälligkeiten

somatische Anamnese: (= Fragen nach dem körperlichen Zustand und Vorerkrankungen)
- im Vorfeld etwas Schnupfen, ansonsten gesund
- keine sichtbaren Hauterscheinungen
- Asthma, Allergien sind nicht bekannt
- Auslandsaufenthalt im vorigem Jahr in Amerika
- nach Stiko geimpft, aber unvollständig
- Otitis media = Mittelohrentzündung mit 4 Jahren, ab und an mal typischen grippalen Infekt mit leichtem Fieber, ansonsten gesund
- keine OPs

Medikamentenanamnese:
- keine regelmässigen Medikamente
- Mutter setzt Nurofen gegen Fieber ein, wenn es mal sein muss

Familien- und soziale Anamnese:
- Oma hatte COPD
- sonstige Erkrankungen in der Familie nicht bekannt
- keine Raucher
- Fische als Haustiere
- wohnen ländlich im eigenen Haus
- keine feuchten Räume
- mässig Topfpflanzen im Haus
- Schulkind, in der Schule zwei Krankheitsfälle unbekannter Ursache
- soziale Kontakte normal, viele Freunde, zwei in direkter Nachbarschaft, wo auch ab und an geschlafen wird oder die bei ihr übernachten dürfen
- kein Zurückziehen, offenes, lebenslustiges Mädchen normalerweise, nur gegenüber Fremden zurück haltend
- Hobbys: Ballet
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nach IPPAF?

I -> Inspektion ->was sehen wir
- kein Fassthorax erkennbar
- bis dato habt ihr nur nach Hauterscheinungen gefragt, weitere Fragen?

A -> Auskulation -> abhorchen
- Lunge: leichte, feuchte diskontinuierliche Nebengeräusche
- während unserer Untersuchung bekommt unser Kind einer der typischen Hustenanfälle, so das wir am Ende einen inspiratorischer Stridor (ziehende Einatmung) feststellen können

F -> Funktion -> gibt es Funktionseinschränkungen
- Lungenverschieblichkeit liegt im Normbereich
- Blut: keine spezifisches-IgE, keine spezifisches-IgG gegen Aspergillus fumigatus

------------------------------------------------------------------------------

Und zum Abschluss können wir ja mal Differenzialdiagnosen sammeln, ihr hattet schon:
- COPD: zunehmende erschwerte Atmung v.a,. bei Belastung, Husten(schliessen wir aus)
- Asthma: anfallsweise Atemnot, erschwertes Ausatmen, exspiratorischer Stridor, quälender Husten mit geringem Auswurf am Ende, meist zäh und glasig(schliessen wir aus)
- Allergie: Typ 1 - 4, Antikörpernachweis (schliessen wir aus)
- Mykobakterien: (was machen die denn alles Schönes ?)
-- Lungen-Tuberkulose: Husten, Nachtschweiss, Fieber, Gewichtsverlust, bei Kdr oft symptomenarm (schliessen wir aus)

- Keuchhusten: stakkatoartigen Hustenanfälle mit anschliessendem abhusten von zähem glasigem Schleim, häufig Weinen/Tränen und Einblutungen in die Bindehäute aufgrund des heftigen Hustens

- Mukoviszidose: zu viel + zu zäher Schleim, kann sich in Atemwegen, Darm, Leber/Galle, Pankreas uns/oder Eileiter bzw. Samenleiter zeigen schliessen wir aus
- Aspergillose: durch Schimmelpilze ausgelöste allergische Erkrankung, oft im Zusammenhang mit Abwehrschwäche
-- Unterart: ABPA, Allergische bronchopulmonale Aspergillose: meist bei Personen im Zusammenhang mit Mukoviszidose oder Asthma, zeigt sich in meist bräunlichem Sputum, Fieber, Schmerzen im Brustkorb und unerklärlichem Gewichtsverlust schliessen wir aus
- Fremdkörper im Tracheobronchialraum (schliessen wir aus)
- Legionellosen: Pontiac = grippaler Verlauf, Legionärkrankheit = atypische Pneumonie mit starkem Husten, Fieber, evtl. auch Verwirrtheit und Desorientierung(schliessen wir aus)
- Ornithose: Zooanthroponose, mit grippalem oder pulmonalem Verlauf dabei hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, relative Bradykardie und Pneumonie schliessen wir aus
- Bronchitis: akut oder chronisch, akut mit Fieber und starkem Krankheitsgefühl, Husten mit Auswurf größere Mengen und weisslichschleimig, je nach Auslöser gelblichgrün schliessen wir aus
- Pneumonie: akut mit Fieber, Husten mit Auswurf, Schmerzen im Brustkorb, Nasenflügelatmungschliessen wir aus

Und was denkt ihr hat denn unsere Kleine ?
Richtig Petra Heart, unsere kleine Maus hat den Keuchhusten, der durch wen ausgelöst wird?
Wie ist die Inkubationszeit?
Wie hat sie sich denn vermutlich angesteckt?
In welchem Stadium befindet sie sich denn vermutlich?
Gibt es denn Komplikationen, die man wissen sollte?
Und richtig, den dürfen wir nicht behandeln, müssen aber melden. Wo und wie melden wir denn?

Vielleicht beantwortet ihr noch die letzten Fragen zwecks Übung für die Prüfung und damit haben wir es geschafft. Ihr ward klasse, tolle Überlegungen und klare, Richtungsweisende Fragen von Anfang an. Perfekt gemacht. Heart

LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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#23
Hallo zusammen,
jetzt will ich auch mal versuchen etwas sinnvolles beizusteuern - mal sehen, ob's gelingt Blush

Also:
- die Inkubationszeit beim Keuchhusten ist 7-14 Tage oder kurz
- sie hat sich per Tröpcheninfektion angesteckt; Eintritt des Bakteriums über die Schleimhäute von Luftröhre und Bronchien
- die Symptome würde ich dem 2. Stadium (Convulsivum) zuordnen, da wir schon in der 5. Hustenwoche sind und sie nachts schlimmer sind
- Komplikationen gibt`s einige, z.B. Otitis media, Pneumonie, Bronchiektasen, Lungenemphysem, Weichteilbrüche, Enzephalitis oder die Aktivierung schlummernder Infekte (TB)
- Melden tun wir bei VET gemäß §§ 8, 6 IFSG, wo den - beim Gesundheitsamt würde ich mal meinen, oder? Bin noch nicht beim Gesetz.... behandeln dürfen wir nicht gemäß §§ 24,6,7 und 34 IFSG (hatte das schon jemand geschriebenHuh)

Viele Grüße, Alexandra
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#24
Super Alexandra, melden müssen wir beim dem für uns zuständigen Gesundheitsamt innerhalb 24 Stunden.
Kurze Zusammenfassung zum Keuchhusten gefällig?

Keuchhusten = Pertussis

Def.: Kinderkrankheit mit typischen stakkatoartigen Hustenanfällen

Erreger: Bordetella pertussis (Stäbchenbakterien)

Vorkommen: weltweit

Ansteckung: Tröpfcheninfektion

Ink-Zeit: kurz, 7 - 14 Tage

Symptome:
drei Stadien werden unterschieden
1. Stadium catarrhale (1-2 Wochen) mit grippalen Erscheinungen, subfebrilen Temp. (37-38Grad) und hartnäckigem, therapieresistenten Husten, gegen Ende der Phase meist nachts auftretend und an Intensität mehr zunehmend (hochinfektiöse Phase)
2. Stadium convulsivum (3-6 Wochen) mit typischen Keuchhustenanfällen v.a. abends und nachts = Abfolge von 5-6 aufeinanderfolgende Hustenstöße, danach inspiratorischer Stridor (ziehende Einatmung) durch die Verkrampfung der Stimmritze, evtl. Verkrampfung der Bronchialmuskulatur = Sauerstoffmangel, Patient zyanotische Verfärbung, zum Ende des Anfalls zäher, glasiger Schleim, manchmal mit Erbrechen
3. Stadium decrementi (2-6 Wochen) Hustenanfälle lassen an Intensität und Zahl nach

Komplikation:
- Otitis media
- Enzephalitis
- Bronchiektasen
- Lungenemphysem
- Weichteilbrüche
- Pneumonien
- Aktivierung schlummernder Infekte (z.B. TB)
- bei Sgl zerebrale Schäden durch Apnoeanfälle

Diagnose: aufgrund der Symptome, bakteriologische Untersuchung des tiefen Nasensekrets im 1. Stadium möglich

DD: Hustenanfälle anderer Ursache, Asthma bronchiale, Muskoviszidose, verschluckter Fremdkörper, Pseudokrupp

Prophylaxe: aktive Impfung

Therapie: AB, frische Höhenluft

Gesetz: Meldepflicht § 8 und 6, Behandlungsverbot § 24, 6, 7 und 34 IfSG

Vielen Dank das ihr mitgemacht habt und ich hoffe es hat euch ein bisschen Spass gemacht und es bleibt auch einiges hängen.
LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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#25
Gini, Heart

es hat sehr viel Spaß gemacht Heart danke für das tolle Rätsel und die Betreuung .
Ich würde mich total freuen,wenn du das mal wiederholen würdest. Mir bringen diese Rätsel immer sehr vielSmile
Liebe Grüße
PetraSmile

..................................
Erfolg hat drei Buchstaben :TUN (Goethe)

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#26
Das freut mich Petra Heart

war ja mein erstes DD-Rätsel im Forum ;-) und vielleicht nicht so schön strukturiert wie Andrea das immer schafft, hihi...aaaaber ich lerne und übe Big Grin

Was ich noch anmerken wollte als Tipp: ihr hättet noch fragen können ob ihr den Augen etwas hättet sehen können. Bei Keuchhusten ist es sehr häufig das sich Einblutungen in der Bindehaut zeigen, aufgrund der heftigen Hustenanfälle.

LG Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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