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Ich bin grade über ein interessantes Urteil gestolpert. Was ich davon halte weis ich noch nicht ganz.
Auf der einen Seite ist es gut, dass der Heilpraktiker durch dieses Urteil klar von "Wunderheilern" abgegrenzt wird. Andererseit arbeite ich auch spirituell und muss ich mich jetzt als Wunderheiler bezeichnen?
Ich benutze zum Beispiel einen Biotensor um bei meiner Familie und mir als mal was auszutesten oder hinter eine Krankheit zu steigen. Ich nutze meine zusätzlichen Sinne, manchmal auch meine Karten, um hinter die Krankheit zu kommen und tiefer liegende Ursachen zu erkennen.
Ich spüre z.B. auch Krankheiten bei anderen und habe schon so manches weit vor den behandelnden Ärzten gewusst.
In meiner hoffentlich zukünftigen Praxis als HP würde ich zu so etwas nicht offenkundig greifen und natürlich in erster Linie ordentliche Diagnoseverfahren nutzen, aber ich kann ja meine Intuition nicht ausschalten.
Meiner Meinung nach können spirituelle Techniken begleitend zu bodenständigen naturheilkundlichen und medizinischen Therapien sehr hilfreich sein und manchmal den richtigen Anstoß zur Heilung geben.
Muss ich dann, wenn ich auch solche Techniken anwende "Wunderheiler" sein oder Heilpraktiker? Nur mal so ein Gedankengespinnst
Hier der Artikel
liebe Grüße
Yvonne
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Naja, ich bin ja der Meinung, dass auch Heiler und Geistheiler etc. ihren Heilpraktiker machen (oder sich zumindest in das Thema einlesen) sollten, um zu wissen, was sie tun. Also, was da im Körper vorgeht. Immerhin kann man auch mit Energien einiges anrichten. Hatte dazu genug Beispiele erlebt, was sogenannte Wunderheiler alles verbiegen und zerschießen können.
Habe nichts gegen Geistheiler. Versteht mich nicht falsch. Ich komme ja selber aus dem Energiebereich. Ich finde nur, jeder, der irgendwie Heilung ankurbelt, sollte wissen, was im Körper vor sich geht. Heilung macht ja dann der Mensch selbst durch die Selbstheilungskräfte. Aber das macht er beim Arzt, beim HP und beim Wunderheiler/Geistheiler.
Okay, anderes Thema.
Viele HPs verwenden ja Methoden aus der Geistheilung. Deswegen bist Du dann kein Wunderheiler. Du hast ja als HP die Heilererlaubnis und musst nicht drumherumbasteln, um zu erklären, dass Du nicht heilst. Du darfst dann ja heilen. Ganz offiziell. Egal, wie Du dahin kommst - zur Heilung.
Hab ja selbst schon als Energetiker gearbeitet und es war ziemlich blöd, aber man muss sich von der Heilung distanzieren. Ich fand das nicht gut, deswegen mache ich ja den HP.
Und anders als in Österreich oder Schweiz (irgendwo da unten ) haben wir ja kein Scharlatanerie Gesetz. Wobei ich das ziemlich schräg finde ... Bin froh, dass ich da nicht wohne. Kenne übrigens einige HPs, die auch Schamanen sind.
LG
Vonny
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Ich kann Vonny nur zustimmen, und auch ich habe die HP Ausbildung genau deswegen gemacht: damit ich Bescheid weiß über den Körper, die Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, Zusammenhänge etc. Komme nämlich ursprünglich aus dem "energetischen" Bereich.
WUNDERHEILER ist m.E. eher sarkastisch gemeint und kommt von Menschen, die diesen Bereich nicht verstehen können oder sogar eine Angst davor haben, und so muss das ja irgendwie verspottet werden.
Man kann als HP ganz wunderbar naturheilkundlich arbeiten UND seine "übersinnlichen" Fähigkeiten einfließen lassen. Man muss es ja nicht an die große Glocke hängen. D.h., man muss nicht jedem Patienten gegenüber alles preisgeben, was man wahrnimmt, aber man kann diese Erkenntnisse trotzdem mit einfließen lassen in die Therapie oder die Anamnese.
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Corinna, deswegen hast Du bei mir ja auch ganz viele
Wunderheiler ist wirklich ein blöder Begriff, da hast Du Recht. Zum einen das, was Du schreibst, und zum anderen sagt es auch: Der kann Wunder wirken. Das ist schon eine ziemlich große Nummer.
LG
Vonny
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Ja ich glaube der Begriff Wunderheiler machte mir den Artikel sehr madig. Das sind in meinen Augen Menschen die tun als könnten sie alles mit irgendwelchem Hokupokus lösen. Sowas wiederstrebt mir als spiritueller Mensch genauso wie als angehender Heilpraktiker.
Sicher werd ich meine "Künste" immer irgendwie einsetzen, das kann ich ja nun mal echt nicht abstellen.
Gutes Argument dass man den Körper kennen sollte und gewissen Grundkenntnisse brauch.
Ich hab schon nach so mancher energetischer Behandlung durch andere gelitten.
liebe Grüße
Yvonne
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(02.09.2014, 12:16)yvonneer schrieb: Ja ich glaube der Begriff Wunderheiler machte mir den Artikel sehr madig. Das sind in meinen Augen Menschen die tun als könnten sie alles mit irgendwelchem Hokupokus lösen. Sowas wiederstrebt mir als spiritueller Mensch genauso wie als angehender Heilpraktiker.
Sicher werd ich meine "Künste" immer irgendwie einsetzen, das kann ich ja nun mal echt nicht abstellen.
Gutes Argument dass man den Körper kennen sollte und gewissen Grundkenntnisse brauch.
Ich hab schon nach so mancher energetischer Behandlung durch andere gelitten. Ich erinnere mich an meine erste "Geistheilerausbildung" - da saßen wir in Übungen einander gegenüber uns sollten in den Körper hinein "sehen" (ohne Worte), was dem anderen fehlt oder was nicht stimmt. Und dann sitzt du da und nimmst was wahr - und weißt gar nicht, WAS da eigentlich ist, organ- und strukturtechnisch. Was sagst du dann zum Klienten? "Ähm..... daaaaa stimmt was nicht...... aber ich weiß nicht, was da ist"?? Ziemlich blöd, find ich Das war für mich der Auslöser für die HP-Ausbildung
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Das Spiel mit Worten: Ich denke Wunderheiler hat sehr negative Konnotationen. Es ist fast schon gleichzusetzen mit dem Wort "Scharlatan".
Der "offizielle" Begriff ist eigentlich "Geistheiler" obwohl ich auch für Energieheiler wäre, denn Energien sind durchaus auch spürbar währenddessen.
Die Wortwahl des Begriff zeigt ja schon die Tendenziösität dieses Artikels (habe nicht draufgeklickt), könnte ihn mir aber so (auch mit diesem Wort) in jedem Mainstream-Artikel (insbesondere im Spiegel der wohl alle alternativen Heilweisen zu hassen scheint) vorstellen.
Man muss sich da abhärten gegen. Es bleibt leider nicht aus mit solchen Schimpfwörtern belegt zu werden, selbst als HP der eine medizinische Vorbildung genossen hat, was ja viele nicht mal wissen. Aber auch Geistheilung (als HP oder auch so) hat ihren Stellenwert
Ich würde immer die Leute, die sich ernsthaft informieren wollen, an den DGH verweisen. Ich denke die tun einiges positive zur Imagearbeit für Geistheiler. Die Seite ist zudem sehr profesionell gemacht und für Praktizierende wie Interessierte geeignet. Es gibt dort auch einen Qualitätscheck und eine Art formuliertem Ehrenkodex: http://www.dgh-ev.de/
Man sieht auch auf dieser Seite, dass der Begriff "Wunder"-Heiler keine Berechtigung hat. Man findet ihn auch gar nicht dort.
HP und Patient:
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Volker du kannst den Artikel ruhig anklicken, er beisst nicht, da gehts rein sachlich um ein Gerichtsurteil.
Zum Glück nichts reisserisches a la B... oder R.. Aber ja, grade das Wort Wunder hat in dem Zusammenhang nichts verloren. Wobei viele Menschen Geduld mit Schulmedizin beweisen, aber von Homöopathie und Naturheilverfahren erwarten viele dass es hoppladihopp sofort wirkt und meinen dann nach 2 Tagen: "Bringt nichts!"
Das ist halt auch so ein Fakt. Auf der einen Seite darf man keine Wunder versprechen, aber es wird ein Wunder erwartet
liebe Grüße
Yvonne
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Hallo miteinander,
zu diesem Thema möchte ich auch meinen Senf dazu geben.
Zunächst einmal entspricht das angesprochene Urteil des Amtsgerichtes G. einer mittlerweile gefestigten Rechtsprechung, ist also nix Neues mehr.
Aber was sagt es konkret aus: Wer seine Dienste als Wunder-/Geistheiler anbietet, also eine Befreiung oder Milderung von körperlichen oder seelischen Problemen durch rein geistige, religiöse oder sonstige rein spirituelle Kräfte anbietet, übt keine "Heilkunde i.S. des Heilpraktikergesetzes" aus. Er darf dies tun (allgemeine Berufsfreiheit!) und benötigt hierzu keine Zulassung als Arzt oder Heilpraktiker.
Begründung: Keiner seiner Kunden erwartet von ihm einen irgendwie gearteten "heilkundlichen Beistand".
Keines falls besagt diese Rechtsprechung, dass ein zugelassener Arzt oder Heilpraktiker nicht auch spirituelle Kräfte anwenden darf!
Denn sonst wäre es ja auch unzulässig, eine Heilung durch eine Placebo-Wirkung zuzulassen (= spirituelle/seelische (Selbst-)Beeinflussung des Patienten), die ja wahrscheinlich auch bei sehr vielen pharmazeutischen Arzneimitteln einen Wirkfaktor darstellt.
Aber genauso, wie eine Heilbehandlung mittels einer Arznei sich nicht auf einen erhofften oder versprochenen Placebo-Effekt beschränken darf (= Verstoß gegen die heilkundliche Sorgfaltspflicht), darf sich ein Arzt oder Heilpraktiker bei einem Patienten, der von ihm eine heilkundliche Behandlung erwartet, auf eine rein spirituelles Vorgehen bei Anamnese, Diagnostik und Therapie beschränken.
Ein ergänzendes Einbeziehen spiritueller Fähigkeiten ist jedoch problemlos.
Mit spirituellen Grüßen
Horst
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(03.09.2014, 16:39)yvonnee schrieb: [...]
Das ist halt auch so ein Fakt. Auf der einen Seite darf man keine Wunder versprechen, aber es wird ein Wunder erwartet
Eben weil man es nicht verspricht, wird es erwartet.
Da kann man nur raten: Macht es wie Politiker - die Sterne vom Himmel versprechen, der Buerger ahnt ohnehin, das wird nix. Und ist zufrieden [damit], dass er recht hatte
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