Am 15.12. 2014 habe ich in Solingen meine mündliche Heilpraktikerprüfung auf Anhieb bestanden.
Amtsärztin : Frau Dr. Hirsch, 2 Beisitzerinnen
Dauer: 60 Minuten
Alle 3 Prüferinnen waren wirklich ausgesprochen freundlich und auch hilfsbereit, da mir die Aufregung doch einen Strich durch die Rechnung machte. Zu hause ist alles ganz einfach. Aber sitzt man dann vor 3 Prüferinnen sieht das ganze leider schon anders aus. Und obwohl ich bestanden habe, ärgert es mich doch schon etwas, das ich nicht das abliefern konnte, was in meinem Hirn eigentlich vorhanden ist.
Die Kandidatin vor mir ist leider durchgefallen. Evtl. hat mich das verunsichert.
Nach den obligatorischen Fragen, ob ich gesund bin, einverstanden mit der Aufzeichnung bin und die Prüferinnen nicht kenne, wurde direkt losgelegt.
Da sehr viel zwischendrin gefragt wurde, ist auch mein Protokoll nicht wirklich sortiert. Auch ging es sehr ins Detail.
-Was ist Blutdruck?
Hierzu sollte ich alles erklären, was ich wußte.
Hypertonie, Hypotonie, Werte, Ursachen ( Medikamte insbes. Psychopharmaka war wichtig! ), WHO- Richtlinie, Folgen hoher Blutdruck, Medikamente dazu erläutern, Arteriosklerose ( Pathomechanismus, Ursachen, Folgen )
-Anatomie Herz inkl. Verlauf des Aortenbogens
-Blut im Stuhl
sichtbar, unsichtbar, Blutauflagerungen, Teerstuhl
es wurde genau gefragt, aus welchem Abschnitt des Darms das sichtbare, unsichtbare, Auflagerungen und Teerstuhl kommt.
Auch wollten sie wissen, wann es zum Teerstuhl kommt ( HCL + Hämoglobin = Hämatin wußte ich noch, aber bis zu welcher Stelle im Darm wußte ich nicht. Auch dachte ich, es würde von der Menge abhängen, was nicht der Fall ist. Antwort war: Bis zur Vaterschen Papille. Dort neutralisiert der bikarbonatreiche Pankreassaft die Salzsäure )
- Fallbeispiel:
„18 jähriger Patient kommt gerade vom Rudern an meiner Praxis vorbei, es würde ihm nicht so gut gehen. Da es aber schon 18 Uhr ist und die Ärzte schon geschlossen haben, dachte er, er komme einfach mal bei mir rein.“
Irgendwie habe ich direkt den Pneumothorax in Verdacht gehabt. Und das war auch richtig. Hatte es sofort erkannt, was den Prüferinnen den Ausschlag für mein Bestehen gegeben hat. Sollte den genauen Pathomechanismus samt Ursachen nennen, die Lunge an der Beisitzerin untersuchen und dazu genau erklären, warum ich welchen Punkt perkutiere ( darauf, daß ich in die Zwischenrippenräume perkutieren muss, bin ich durch die Aufregung einfach nicht gekommen, obwohl ich die Untersuchung richtig gezeigt habe ).
Dann war wichtig, daß ich den Patienten, obwohl er das nicht wollte, ins KH schickte, weil dies ein lebensgefährlicher Notfall werden kann.
Mir wurde noch empfohlen, erstmal mehrere Praktika zu machen um Sicherheit im praktischen Patientenumgang zu erlangen. Das hatte ich auch vor, doch irgendwie hat es mit der Zeit, die ich zum Lernen benötigte, nicht ganz gepasst. Ich empfehle aber trotzdem jedem, der es in seine Lernzeit integrieren kann, ein Praktikum beim Arzt / Heilpraktiker/ im Krankenhaus zu machen.
Alles in allem war die Prüfung für mich persönlich echt heftig. Obwohl die Prüferinnen echt klasse waren und es keinen Grund gab, aufgeregt zu sein. Doch die Nerven machten einfach nicht das, was ich wollte.
Daher ist die Freude umso größer, das ich bestanden habe.
Allen, die ihre Prüfung noch vor sich haben, drücke ich feste die Daumen und wünsche vor allem starke Nerven!!!!!
Es grüßt Euch herzlich
ChristianeW